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Krebsdiagnose: Urintest auf Nierenkrebs

Nierenkrebs lässt sich mit Computer- oder Kernspintomografie häufig nicht eindeutig erkennen. Jetzt haben Forscher verräterische Proteine im Urin entdeckt.

Mediziner haben einen Test für Nierenkrebs entwickelt. Sie konnten Patienten mit einem Nierenzellkarzinom am stark erhöhten Gehalt zweier Proteine im Urin eindeutig identifizieren, berichten die Forscher im Fachblatt „Jama Oncology”. Nierenkrebs wird meist eher zufällig durch Computertomografie (CT) oder Kernspintomografie (MRT) entdeckt. Aus den Aufnahmen beider Verfahren geht oft nicht klar hervor, ob es sich bei einer verdächtigen Struktur um Krebs oder eine gutartige Veränderung handelt. Diese Unterscheidung soll eine Urinanalyse ermöglichen, bei der die Konzentrationen zweier Proteine – Aquaporin-1 und Perilipin-2 – gemessen werden, welche Nierenkrebszellen freisetzen.

200fach erhöhter Wert

Die Forscher untersuchten Urinproben von 19 Patienten mit Nierenzellkarzinom, 80 gesunden Menschen und 720 Patienten, bei denen eine CT des Unterleibs angeordnet worden war. Bei den Krebspatienten war der Aquaporinwert im Schnitt 200 Mal so hoch wie bei den gesunden Probanden. Der Messwert für Perilipin lag etwa zwölffach höher. Aus der Gruppe der 720 durch CT untersuchten Menschen hatten drei erhöhte Proteinwerte im Urin. Bei allen dreien ergab die CT-Aufnahme Hinweise auf einen Tumor. In zwei dieser Fälle bestätigte sich der Krebsverdacht, die dritte Person verstarb vor einer abschließenden Diagnose. Nun sollen größere Studien zeigen, ob sich die hohe Zuverlässigkeit des Urintests bestätigt. (wsa)

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