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Vorsichtige Annäherung. Katzen können beispielsweise Durchfallerreger übertragen.

© dpa

Krank durch Haustiere: Hunde und Katzen können ihre Halter anstecken

Haustiere können zahlreiche verschiedene Krankheitserreger übertragen. Vor allem kleine Kinder, ältere und kranke Menschen und Schwangere sind gefährdet.

Die Infektionen können durch Viren, Bakterien, Pilzen oder Parasiten hervorgerufen werden, berichten Wissenschaftler aus Kanada und den USA im Fachblatt „Canadian Medical Association Journal“. Für gesunde Menschen sei das Risiko gering, wenn die Tiere angemessen versorgt und Hygiene-Regeln eingehalten werden.

Bisse und Kratzer sind gefährlich

Vielen Haustierhaltern sei aber nicht ausreichend bewusst, dass ihre Begleiter auch Krankheiten übertragen können, schreiben die Wissenschaftler um Jason Stull von der Ohio State University in Columbus. Kinder unter fünf Jahren, Erwachsene über 65 Jahren, Patienten mit einem geschwächten Immunsystem und Schwangere hätten das größte Risiko einer zoonotischen Erkrankung, also einer Infektion, bei der der Erreger zwischen Tier und Mensch übertragen wird. Übertragen würden die Erreger durch Bisse und Kratzer, aber auch beim Kontakt mit dem Kot, beim Saubermachen von Käfigen und Aquarien oder wenn sich Halter von ihren Tieren über das Gesicht lecken lassen.

Hygieneregeln unbedingt beachten

Hunde und Katzen übertragen demnach zum Beispiel den Durchfall-Erreger Campylobacter jejuni, Katzen geben zudem verschiedene Bartonella-Bakterien weiter, die Fieber und schwere Entzündungen hervorrufen können. Auch resistente Erreger wie ESBL (Extended-Spektrum ß-Lactamase-produzierende Escherischia coli), MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) oder Clostridium difficile können – in beide Richtungen – zwischen Menschen und ihren Haustieren übertragen werden.

Amphibien und Reptilien wiederum scheinen für eine Vielzahl von sporadischen Salmonellen-Infektionen bei Tierbesitzern verantwortlich zu sein. Parasiten, etwa Würmer, würden vor allem von Hunden und Katzen übertragen. Den Erreger Toxoplasma gondii verbreiteten vor allem Katzen. Eine Toxoplasmose gefährdet in erster Linie ungeborene Kinder und kann bei ihnen schwere Fehlbildungen hervorrufen oder zu einer Fehlgeburt führen.

Um sich zu schützen, sollten Tierhalter Hygiene-Regeln befolgen und sich nach einem Tierkontakt die Hände waschen, lautet die Empfehlung der Autoren. Beim Reinigen von Käfigen, Aquarien oder Katzentoiletten sollten Handschuhe getragen, die Tiere zudem regelmäßig vom Tierarzt untersucht werden. (dpa)

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