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Die Pest heute: Die alte Seuche ist noch nicht verschwunden

Kaum eine Infektionskrankheit hat in der Weltgeschichte so gewütet wie die Beulenpest. Auf ihr Konto gehen Schätzungen nach bis zu 200 Millionen Menschenleben.

Drei große Pestwellen hat es in den vergangenen zweitausend Jahren gegeben: Die Justinianische Pest breitete sich ab 541 nach Christus im Mittelmeerraum und dem Orient aus, der sogenannte Schwarze Tod brach ab 1346 über das spätmittelalterliche Europa herein. Die dritte Pandemie brach in den 1860er-Jahren in China aus, sie dauert bis heute an. In Asien, Afrika und Nordamerika hat es in den vergangenen Jahren immer wieder kleinere Ausbrüche gegeben.

Das verantwortliche Bakterium, Yersinia pestis, verursacht Lymphknotenschwellungen und eine massive Blutvergiftung. Der Weltgesundheitsorganisation registriert jedes Jahr zwischen 1000 und 2000 Fälle von Pestinfektionen, vor allem in Afrika. Die tatsächliche Zahl ist vermutlich deutlich höher. Mit Antibiotika ist die Pest inzwischen gut behandelbar, einen Impfstoff gibt es allerdings bis heute nicht.

Der Erreger existiert harmlos in höhlenbewohnenden Nagetieren, unter denen er sich über Flöhe ausbreitet. Über infizierte Hausratten, die an der Pest rasch sterben, gelangen die Keime in die Nähe des Menschen. Die bluthungrigen Rattenflöhe springen dann auf den Ersatzwirt Mensch über und infizieren ihn über Bisse. Dringen die Keime bis in die Lunge der Patienten vor, kann die Pest auch durch Husten übertragen werden (Lungenpest).

Philipp Graf

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