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In der Lehre schneiden viele Universitäten bundesweit eher mittelmäßig ab.

© Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/ZB

CHE-Ranking 2017: Berliner Unis oft im Mittelfeld

Die Hochschulen aus Berlin und Brandenburg schneiden beim neuen CHE-Ranking aus Sicht der Studierenden oft nur mittelmäßig ab - doch es gibt auch Ausnahmen.

In der Lehre häufig im Mittelfeld: So lässt sich aus Sicht der Berliner und Brandenburger Hochschulen das Ergebnis des neuen Rankings des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) zusammenfassen. Nur einige Fachbereiche schaffen es in die Spitze – das gilt in der Lehre insbesondere bei Jura und BWL für die Viadrina-Universität in Frankfurt/Oder und in der Forschung in Jura für die Humboldt-Universität. Allerdings landen die Hochschulen der Region auch vergleichsweise selten in der Schlussgruppe. Neu bewertet wurden in diesem Jahr acht Fächer, vor allem aus den Bereichen Wirtschaft und Rechtswissenschaften. Das Ranking ist am Dienstag im „Zeit Studienführer“ erschienen (8,95 Euro im Handel, online unter www.zeit.de/che-ranking).

Insgesamt will das Ranking einen Überblick über mehr als 30 Fächer von über 300 Hochschulen geben. Studierenden werden dafür zur Lehre befragt (etwa über die Studiensituation im Allgemeinen oder die Betreuung durch Dozenten), ebenso fließen Daten zur Forschung oder zur Zahl der Abschlüsse ein.

Ausgewiesen werden die Hochschulen nicht in der Art einer Bundesliga-Tabelle, sondern in jeder bewerteten Kategorie in drei Gruppen (Spitze, Mittelfeld, Schlussgruppe). Trotz dieser Differenzierung wurde das CHE-Ranking häufig methodisch kritisiert: Die Gruppen seien nicht wirklich trennscharf voneinander zu trennen, hieß es etwa. Einige Fachbereiche lehnen daher eine Teilnahme ab: Wie dieses Jahr die BWL und VWL von HU und FU, so dass hier nur einige statistische Daten vorliegen.

Das CHE hat im Laufe der Zeit die Methodik weiterentwickelt und die Kritik zurückgewiesen. Inzwischen wird etwa darauf verzichtet, Urteile bei zu geringem Rücklauf zu veröffentlichen. Hier ausgewählte Ergebnisse im Überblick.

Jura

Die Humboldt-Universität glänzt in der Forschung, die Viadrina in Frankfurt-Oder in der Lehre. Die HU gehört zu den Unis, die am meisten Forschungsgelder einwerben, sie bringt auch überproportional viele Doktoranden hervor. Die Studierenden der HU nahmen an der Umfrage nicht teil. An der Viadrina loben die Studiensituation insgesamt und fühlen sich sehr gut von ihren Dozenten betreut. Bundesweit schaffen es nur sieben weitere Unis, in diesen beiden Lehrkategorien an der Spitze zu stehen. So gut die Viadrina in der Lehre abschneidet, so sehr schwächelt sie aber in die Forschung, wo sie bei Drittmitteln und Promotionen in der Schlussgruppe steht.

Die Freie Universität und die Universität Potsdam belegen in Lehre und Forschung fast durchweg mittlere bis hintere Plätze. Auffällig ist vor allem, dass die Studierenden der FU die Lage an ihrem Fachbereich sehr ambivalent beurteilen. Die Studiensituation und die Betreuung durch die Dozenten halten sie für unterdurchschnittlich - während sie die Unterstützung beim Studieneinstieg als Spitze loben. Bundesweit kann in Forschung und Lehre nur die private Bucerius Law School durchgehend überzeugen.

BWL

Das Studium in einer angemessenen Zeit absolvieren, also in der Regelstudienzeit plus einem Semester  – HU und FU liegen bei dieser Kategorie im Mittelfeld. Bewertungen von HU- und FU-Studierenden flossen nicht ins Ranking ein. Unzufrieden sind hingegen die TU-Studierenden mit der Studiensituation und dem Lehrangebot, besser bewerten die Unterstützung beim Studieneinstieg.

Licht und Schatten bei den Berliner Fachhochschulen: An der Hochschule für Wirtschaft und Technik (HTW) schätzen die Studierenden das Lehrangebot und die Beratung zum Auslandsstudium sehr, dagegen vermissen sie den Kontakt zur Berufspraxis. Den wiederum loben die Studierenden der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR), dagegen sind sie mit der Studiensituation eher unzufrieden.

Von den Brandenburger Unis ragt erneut die Viadrina mit Spitzenbewertungen in der Lehre heraus. Ganz anders die BTU Cottbus, die in mehreren Kategorien in der Schlussgruppe landet.

VWL

Die HU-Volkswirtschaftler veröffentlichen überdurchschnittlich viele Aufsätze und Bücher, die von der TU liegen im Mittelfeld. Insgesamt wurden für Berlin nur wenige Bereiche gewertet, in der Lehre vor allem die Zahl der Absolventen in angemessener Zeit. FU, HU und HWR befinden sich hier im Mittelfeld, die TU in der Schlussgruppe. Bundesweit schafft es nur die Uni Mannheim in Lehre und Forschung in die Spitze.

Wirtschaftsingenieurwesen

Fast durchweg Mittelmaß in der Lehre bei der TU, der Beuth-Hochschule, der HWR und bei der BTU. An den Berliner Fachhochschulen und in Cottbus halten die Studierenden die Betreuung durch die Dozenten für sehr gut. Unter den Universitäten wird bundesweit keine einzige durchgehend überdurchschnittlich bewertet, von den Fachhochschulen schaffen das als einzige Reutlingen, Furtwangen und die Hochschule Harz.

Wirtschaftsinformatik

Aus Berlin kamen hier nur Fachhochschulen in die Wertung. An der HWR fühlen sich die Studierenden insgesamt nicht gut betreut, loben aber den Kontakt mit der Berufspraxis. Die HTW befindet sich meistens im Mittelfeld. Gleiches gilt in Brandenburg für die BTU Cottbus. Von den Universitäten werden erneut bundesweit fast alle überwiegend mittelmäßig bewertet (Ausnahme: Uni Magdeburg).

Wirtschaftsrecht

Hier gehört die HWR zu den am besten bewerteten Hochschulen: Spitzenränge bei den Abschlüssen in angemessener Zeit, beim Kontakt zur Berufspraxis und bei der internationalen Ausrichtung. Ähnlich gut wie die HWR schneidet bei dem Fach, das vor allem Fachhochschulen anbieten, nur die Hochschule Schmalkalden ab. Die HTW ist ebenfalls Spitze bei den Abschlüssen und liegt ansonsten im Mittelfeld.

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