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Chefsache. Jürgen Mlynek, Koordinator der Science Week, und Michael Müller, Regierender Bürgermeister, bei der Vorstellung des Konzepts im Roten Rathaus.

© Falling Walls Foundation

Berlin Science Week: Berlin soll Treff für Forscher aus aller Welt werden

Von Quantentechnologie bis personalisierte Medizin: Die Berlin Science Week soll den Wissenschaftsstandort international bekannter machen. Viele Veranstaltungen sind öffentlich.

Berlin ist ein starker Wissenschaftsstandort – in der Stadt ist das bekannt, nun soll es auch noch der Rest der Welt erfahren. So ließe sich in etwa das Ziel der „Berlin Science Week“ (BSW) zusammenfassen. Unter diesem Titel werden vom 1. bis zum 10. November weit über 30 Veranstaltungen stattfinden, bei denen Forscherinnen und Forscher, aber auch Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie die interessierte Öffentlichkeit ins Gespräch kommen sollen. Die Themen reichen von Medizin über Quantentechnologie bis zur Spitzenmathematik.

Mehr Inhalte, mehr Gelegenheiten, um Kontakte aufzubauen und zu pflegen

Es gebe hier übers Jahr wahrlich keinen Mangel an Kongressen, sagte der Koordinator der BSW, Jürgen Mlynek, am Montag vor Journalisten. „Aber ein Forscher aus Tokio überlegt schon, ob er für einen eintägigen Aufenthalt in Berlin ins Flugzeug steigt.“ So entstand die Idee, Wissenschaftsveranstaltungen zu bündeln und damit die Reise attraktiver zu machen: mehr Inhalte, mehr Gelegenheiten, um Kontakte aufzubauen und zu pflegen.

Ausgehend von der Konferenz „Falling Walls“, die jährlich am 9. November stattfindet und wissenschaftliche Durchbrüche – erfolgte wie erhoffte – aufgreift, wurden etliche Veranstalter gefragt, ob sie ihre Tagungen in eine „Science Week“ Anfang November legen würden, berichtet Mlynek. „Das Echo war enorm.“ 37 Veranstaltungen sind es unterdessen und eine Woche erwies sich bald als zu kurz, nun sind es zehn Tage. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) war nach eigenem Bekunden schnell überzeugt, auf diese Weise Berlin als Wissenschafts- und Forschungsstandort international noch bekannter zu machen. Jeweils 50 000 Euro werden 2016 und 2017 aus Haushaltsmitteln aufgebracht, um die Berlin Science Week zu fördern, sagte Müller.

Das „State Festival“ will Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft zusammenbringen

Der Anspruch, als Forschungsmetropole in einer Liga mit Boston oder Stanford wahrgenommen zu werden, ist gewaltig. Das gibt auch Mlynek zu: „Man kann als Tiger starten und als Bettvorleger enden. Wir wollen es wenigstens versuchen.“ Während sich der Chefkoordinator noch zurückhaltend gab und darauf verwies, dass am Ende der Science Week geprüft werde, ob das Konzept aufgeht, äußerte sich Ingrid Wünning Tschol von der Robert Bosch Stiftung entschlossener: „Wir sind schon ein Tiger!“ Etliche hochrangige Gäste aus dem Ausland hätten bereits angefragt, ob sie denn noch ein Ticket für Berlin bekommen könnten.

Mehr als die Hälfte der Veranstaltungen sind öffentlich. Großes Interesse dürfte das „State Festival“ erfahren, das Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft zusammenbringen möchte. Nach dem guten Start 2014 mit mehr als 1200 Teilnehmern geht es dieses Mal um Emotionsforschung und Künstliche Intelligenz (3. bis 5. November). Ebenfalls spannend dürfte die „Next Frontier Debate“ (10. November) zu Quantentechnologie sein. Dort geht es um die großen Forschungsfragen sowie um mögliche Anwendungen, etwa in der Kommunikation und Quantencomputern – und welche Schritte bis dahin noch nötig sind. Ein weiterer Höhepunkt ist der „Future Medicine Science Match“ (7. November), der vom Berlin Institute of Health und dem Tagesspiegel veranstaltet wird. Schwerpunkte werden unter anderem personalisierte Medizin, Digitalisierung und regenerative Medizin sein.

Weitere Informationen zur Berlin Science Week finden Sie hier.

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