zum Hauptinhalt
Mary Robinson gehört der Jury des Preises an. Sie ist ehemalige Präsidentin Irlands und ehemalige UN–Hochkommissarin für Menschenrechte.

© REUTERS

Aurora-Preis zur Förderung der Menschlichkeit: Helden des Alltags

Jurymitglied Mary Robinson über die schwierige Aufgabe der Auswahlkommission.

750 Nominierungen kann der „Aurora-Preis zur Förderung der Menschlichkeit 2018“ verzeichnen, darunter 509 Einzelkandidaten aus insgesamt 115 Ländern. Die meisten Nominierungen kamen aus den USA, Russland, Ägypten, Armenien, Indien, Deutschland, Großbritannien, Pakistan, Ukraine und Kenia, womit der Preis dem Ziel einer weltweiten Bewegung näher gerückt ist. Aus dieser großen Zahl von Nominierungen, die die des Vorjahres um 100 Prozent übersteigt, wird nun eine Gruppe von Entwicklungshelfern die Vorschläge überprüfen, um diese dann an die Auswahlkommission unter Vorsitz von George Clooney zu übergeben.

Der Aurora-Preis ist sehr zeitgemäß, denn er lenkt die Aufmerksamkeit auf das Ausmaß und die Bedeutung der humanitären Krise, der sich die Welt gegenüber sieht. Er tut das jedoch auf eine sehr positive Weise, indem er auf die Menschen fokussiert, die wirkliche Champions vor Ort sind, die anderen helfen, die sich mit Themen wie Konflikten und Katastrophen befassen müssen. Und sie zeigen dabei großen persönlichen Mut“, schreibt Jurymitglied Mary Robinson dem Tagesspiegel. Die ehemalige Präsidentin Irlands und ehemalige UN–Hochkommissarin für Menschenrechte gehört der Auswahlkommission von Anfang an an.

Der Sieger erhält Geld für seine Arbeit und zum Weitergeben

„In einer Zeit drängender humanitärer Krisen ist es großartig, dass wir die Möglichkeit haben, Individuen zu würdigen und zu danken, die Gutes aus Gründen des Selbstzweckes tun“, sagt sie. „Als Mitglied der Auswahlkommission sei sie von all jenen, die nominiert wurden, inspiriert worden. „Es ist sehr schwer, die erste Auswahl von denen zu treffen, die weiterkommen sollen und ganz schwierig wird es, den Sieger aus dieser Gruppe zu wählen“, sagt sie. Am Ende muss die Kommission fünf Kandidaten nominieren, die zur Gala nach Jerewan eingeladen werden, wo am 24. April, dem Gedenktag des Genozids, der Sieger bekanntgegeben wird. Er erhält 100 000 US-Dollar für seine Arbeit sowie eine Million US-Dollar, die er an drei zuvor von ihm bestimmte humanitäre Organisationen weitergeben muss. So wird die Kette der gelebten Dankbarkeit verlängert. Die übrigen vier Nominierten erhalten jeweils 25 000 US-Dollar für ihr Projekt.

"Ich habe immer eine leichte Neigung, eine Frau auszuwählen"

„Wenn ich versuche, eine Auswahl zu treffen, bin ich mir der Werte bewusst, die uns leiten sollten, und ich gebe zu, dass ich immer eine leichte Neigung habe, eine Frau auszuwählen, vorausgesetzt, sie ist in allen anderen Aspekten in jeder Hinsicht einem Mann gleichgestellt. Es hilft auch beim Auswahlprozess sich anzuschauen, welche Organisationen im Falle eines Sieges des Nominierten davon profitieren würden“, sagt Robinson.

Mit ihr beraten die Nobelpreisträger Oscar Arias, Shirin Ebadi und Leymah Gbowee, ferner die Menschenrechtsaktivistin Hina Jilani, der ehemalige Außenminister Australiens und emeritierte Präsident der International Crisis Group Gareth Evans, der ehemalige Präsident Mexikos Ernesto Zedillo, der Direktor des Institute of Global Health Innovation am Imperial College London, Professor Baron Darzi von Denham und der Präsident der Carnegie Corporation of New York und AHI-Mitgründer Vartan Gregorian.

Zur Startseite