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Autonomes Auto: Google hat bereits die Technik für ein selbstfahrendes Auto entwickelt, künftig arbeitet der Internetkonzern mit dem Autobauer Fiat Chrysler zusammen.

© dpa

Zukunft der Mobilität: Bahn und Fiat setzen auf selbstfahrende Autos

Erstmals holt Google mit Fiat Chrysler einen großen Autobauer an Bord für die Entwicklung selbstfahrender Autos. Solche Modelle will auch die Deutsche Bahn künftig anbieten - und zwar ganze Flotten.

Rüdiger Grube hat schon Probe gesessen. Als der Bahnchef vergangene Woche im kalifornischen Silicon Valley war, nahm er Platz in einem der selbstfahrenden Autos, an denen Google derzeit arbeitet. Solche Modelle will auch die Bahn künftig anbieten.

"Flotten mit fahrerlosen Autos"

„Wir werden mit Sicherheit in Zukunft Flotten mit fahrerlosen Autos betreiben“, sagte Grube der „WirtschaftsWoche“. Automatisiertes Fahren sei ein großes Vorhaben seines Unternehmens. Mit neuen Geschäftsmodellen wolle die Bahn auf Wettbewerber wie den Mitfahrdienst Uber reagieren.

Die Entwicklung selbstfahrender Wagen gilt als großes Zukunftsthema der Automobilindustrie. Gerade gab Fiat Chrysler bekannt, als erster großer Autohersteller mit Google zu kooperieren. Die Unternehmen werden gemeinsam die Google-Technik in rund 100 Hybrid-Autos auf Basis des Chrysler-Minivans „Pacifica“ einbauen. Dabei wird Google die nötigen Sensoren und Computer integrieren, die Chrysler-Ingenieure sollen die Fahrzeuge daran anpassen.

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Google ist schon lange auf der Suche nach kooperationswilligen Partnern aus der Autobranche, die seine in den vergangenen sieben Jahren entwickelte Technologie für selbstfahrende Fahrzeuge nutzen könnten. Gespräche mit General Motors seien im vergangenen Jahr an Differenzen um die Datennutzung gescheitert, berichtete der Finanzdienst Bloomberg. Zum Jahreswechsel wurde über eine Kooperation mit Ford spekuliert, der Konzern kündigte jedoch stattdessen die verstärkte Entwicklung eigener Technologie an. Die Konzerne fürchten zum Zulieferer degradiert zu werden, während Technologieunternehmen die Gewinne abschöpfen.

Apple holte sich Absagen bei BMW und Daimler

Auch Apple holte sich erst kürzlich Absagen für den Bau seines iCars ein bei den beiden deutschen Autobauern Daimler und BMW. Gescheitert seien die Gespräche angeblich an der Frage, wem die Daten aus dem hochvernetzten Fahrzeug gehören würden, berichtete das „Handelsblatt“. Eher dürfte es den traditionellen Autobauern aber wohl darum gehen, die neue Konkurrenz möglichst lange vom Markt zu halten. Doch dürften sich die Technologieunternehmen davon kaum aufhalten lassen.

Weniger Verkehrstote dank automatisierter Autos?

Apple will das iCar bis 2020 auf die Straße bringen, Google dank der Kooperation mit Fiat schnell weitere Fortschritte machen. Bisher hatte der Konzern die Technik für autonomes Fahren in Eigenregie nur in bereits fertige Fahrzeuge anderer Hersteller wie Toyota eingebaut. Inzwischen ist auch eine Flotte kleiner elektrischer Zweisitzer auf der Straße, die bei Google entwickelt wurden. In Zukunft will der Konzern bei ihnen auf traditionelle Bedienelemente wie Lenkrad oder Pedale verzichten und die Steuerung allein dem Computer überlassen. Auf dieser Basis könnte ein neues automatisiertes Beförderungssystem für Städte entwickelt werden.

Der Konzern betont, selbstfahrende Autos würden die Sicherheit auf den Straßen verbessern und die Zahl der Verkehrstoten drastisch verringern. Zugleich rechnen Experten damit, dass die Hersteller dann weniger Autos verkaufen, weil deutlich mehr Fahrzeuge gemeinsam genutzt werden. (mit dpa und rtr)

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