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Aller Platz dem Display: Samsung verbannt beim Galaxy S8 den Home-Button und Fingerabdrucksensor auf die Rückseite.

© AFP

Start des Galaxy S8: Bei Samsung läuft es wieder super

Trotz des Akku-Debakels verdient Samsung prächtig. Nun kommt das Smartphone Galaxy S8 in den Handel.

Größere Probleme als Samsung kann ein Unternehmen kaum haben. Ihr letztes Vorzeigesmartphone Note 7 mussten die Südkoreaner wegen brennender Akkus vom Markt nehmen. Zudem sitzt der inoffizielle Firmenchef Lee Jae Yong in Untersuchungshaft. Dem 48-Jährigen werden Präsidentenbestechung und Untreue vorgeworfen. Dabei soll er das Erbe seines kranken Vaters antreten.

Samsung: "Debakel mit dem Note 7 gut weggesteckt"

Und trotzdem legte Samsung am Donnerstag den höchsten Quartalsgewinn seit drei Jahren vor. Der Überschuss stieg im Jahresvergleich um 46 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro. Verantwortlich war vor allem das Zuliefergeschäft des Mischkonzerns. Die hohe Nachfrage nach Displays und Halbleitern sorgte für den Gewinnschub und konnte die Kosten von schätzungsweise fünf Milliarden Euro für den Handy-Rückruf mehr als kompensieren. „Wir haben das Debakel mit dem Note 7 gut weggesteckt“, sagt Samsungs Deutschland-Chef Martin Börner.

Im Jahresverlauf könnten sich die Zahlen noch einmal verbessern. Denn heute kommt das neue Galaxy S8 in den Handel, in den USA und Südkorea ist das Smartphone bereits seit einer Woche erhältlich. „Die Vorbestellungen lagen deutlich über Vorjahresniveau“, sagt Börner.

Jedes zweite Android-Smartphone von Samsung

Hierzulande ist Samsung traditionell besonders erfolgreich. „Jedes zweite Android-Smartphone in Deutschland ist ein Samsung Galaxy“, sagt Börner. Mehr als 20 Millionen Smartphones hat der Konzern hierzulande verkauft.

Denn Samsung hat ähnlich treue Kunden wie Apple. Nach Zahlen der Marktforscher von Kantar Worldpanel entscheiden sich 74 Prozent aller deutschen Samsung-Käufer beim Austausch wieder für ein Gerät der Koreaner. In Spanien oder Italien liegt der Wert nur um die 50 Prozent.

Beim S8 will Samsung vor allem mit dem Display punkten. Es bedeckt die ganze Vorderseite des nun etwas längeren Handys, einen Rahmen gibt es nicht mehr. Home-Knopf und Fingerabdrucksensor liegen dafür auf der Rückseite. Dadurch kann man beim Entsperren mit dem Finger leicht auf die danebenliegende Kamera geraten und die Linse verschmieren. „Wenn es massive Kritik gibt, könnte der Fingerabdrucksensor in einer nächsten Version auch verschoben werden“, sagt Börner.

Sprachassistent Bixby von den Siri-Erfindern

Auf eine andere zentrale Neuerung müssen hiesige Kunden jedoch noch warten. Wie Apple mit Siri oder Amazon mit Alexa setzt Samsung nun auch auf Sprachsteuerung. Der Konzern hat dazu im Vorjahr das Start-up Viv der Siri-Erfinder gekauft. Doch Samsungs darauf basierender Sprachassistent Bixby muss noch Deutsch lernen, die Funktion soll erst gegen Ende des Jahres vollständig aktiviert werden.

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