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Auch Aldi Nord hat Produkte von CP Foods im Programm. Der Händler prüft nun das weitere Vorgehen.

© Kai-Uwe Heinrich

Sklavenarbeit für billiges Supermarkt-Essen?: Aldi und Rewe prüfen Konsequenzen gegen Liefer-Firma

Beutet der thailändische Lebensmittel-Konzern CP Foods seine Arbeiter aus? Deutsche Handelsketten wollen es nun ganz genau wissen.

Nach einem Bericht über unmenschliche Arbeitsbedingungen in der Lieferkette des thailändischen Lebensmittelkonzerns CP Foods prüft nach Aldi nun auch der Discounter Penny Konsequenzen. Zwar gebe es keine regelmäßigen Geschäftsbeziehungen zu CP Foods, sagte ein Sprecher der Penny-Muttergesellschaft Rewe am Sonntag in Köln. Zur weiteren Zusammenarbeit mit dem Unternehmen werde Rewe aber eine „konsequente Entscheidung“ treffen. „Menschenrechtsverletzungen werden in keiner Weise geduldet.“

Penny habe im Frühjahr Hähnchenfleisch Süß-Sauer von CP Foods für eine Woche als Aktionsware im Verkauf gehabt. Zudem sagte der Sprecher: „Wir haben alle Eigenmarken gecheckt, da gibt es keine CP Foods-Produkte.“

CP Foods wies unterdessen erneut Vorwürfe zurück, in die Ausbeutung von Sklavenarbeitern bei der Garnelenproduktion selbst verwickelt zu sein. Vorstandschef Adirek Sripratak erklärte laut „Bangkok Post“ vom Samstag, sein Unternehmen arbeite eng mit den Fischereibehörden seines Landes zusammen, um ungesetzlichen Arbeitsverhältnissen einschließlich Kinder- und Sklavenarbeit ein Ende zu setzen.

Die britische Zeitung „The Guardian“ hatte berichtet, dass Arbeiter unter unmenschlichen Bedingungen zur Arbeit auf Fischkuttern gezwungen würden, die in die Produktion des weltgrößten Garnelen-Vermarkters CP Foods eingebunden seien. Auf den Schiffen habe es 20-Stunden-Schichten gegeben sowie Schläge und Folter, berichteten betroffene Männer, die den Schiffen entkamen, dem „Guardian“. Der Discounter Aldi Nord hatte angekündigt, Konsequenzen zu prüfen. „Sollten sich die erhobenen Vorwürfe bestätigen, werden wir umgehend Sanktionen einleiten“, hatte Aldi Nord mitgeteilt. Diese könnten die Auslistung des Produkts aus dem Sortiment, den Wechsel der Rohwarenlieferanten sowie die Beendigung des Geschäftsverhältnisses mit dem direkten Lieferanten umfassen. Zuvor hatte darüber mehrere Medien berichtet.

Auch die französische Supermarkt-Kette Carrefour hatte erklärt, ihre Käufe bei dem Unternehmen vorläufig einzustellen, bis die Situation geklärt sei. dpa

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