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Ryanair hat die Zahl seiner Verbindungen in Deutschland zuletzt um 25 Prozent erhöht.

© dpa

Ryanair und Easyjet: Billigflieger wachsen in Deutschland rasant

Billigflieger wachsen zurzeit in Deutschland sehr schnell. Im Winter steigerte Ryanair die Zahl seiner Flugverbindungen um ein Viertel und Easyjet um elf Prozent.

Ryanair und Easyjet schieben einer Studie zufolge das Wachstum der Billigflug-Branche in Deutschland an. Im Winter habe die irische Airline die Zahl der Verbindungen um ein Viertel und Rivale Easyjet um elf Prozent gesteigert, teilte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Dienstag mit. "Das Streckennetz der Low-Cost-Carrier erreicht mit 518 unterschiedlichen Strecken ab Deutschland in einem Winterhalbjahr einen neuen Höchstwert", sagte Studienleiter Peter Berster.

Gezählt nach Starts komme die Fluglinie aus Dublin hierzulande unter den Günstigfliegern auf einen Marktanteil von 22 Prozent und Easyjet auf elf Prozent, sagte er. Ungefochtene Marktführer seien die Lufthansa-Töchter Eurowings und Germanwings, die zusammen die Hälfte des Marktes kontrollieren, aber im Studienzeitraum nicht expandiert hätten. Hier sind die 33 Jets, die die Lufthansa samt Crews von Air Berlin anmietet und seit Februar Schritt für Schritt bei Eurowings einsetzt, nicht mitgezählt. Für die Studie wertete das DLR Flugdaten und Angebote für eine Woche im Januar aus.

Weitere schnell wachsende Billigfirmen sind unter anderem die ungarische Wizz Air, die nächste Woche erstmals vom Frankfurter Airport abhebt, und Norwegian Air. Mittlerweile sind dem DLR zufolge gut 23 Prozent aller Flüge ab Deutschland Low-Cost-Verbindungen. Damit hinkt der hiesige Markt hinter - europaweit sind es 29 Prozent. Air Berlin taucht in der Erhebung nicht mehr auf. Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft stuft sich selbst als Netzwerk-Airline und nicht mehr als Billiganbieter ein.

Der niedrige Ölpreis drückt die Flugpreise nach unten

Die neue Konkurrenz und die niedrigen Ölpreise drücken die Flugpreise nach unten. Ein einfaches Ticket innerhalb von Europa habe im Erfassungszeitraum im Schnitt zwischen 44 und 105 Euro gekostet nach 64 bis 107 Euro vor einem Jahr. Dafür seien vor allem zwei Fluglinien verantwortlich. "Ryanair und Wizz haben trotz verstärkter Präsenz an Großflughäfen die Preise gegenüber dem letzten Jahr gesenkt und den Trend fallender Ticketpreise gestärkt", sagte Berster. Ryanair nahm den Frankfurter Airport im März mit zwei Maschinen ins Programm und will die Flotte nach Aussagen des Betreibers Fraport nächstes Jahr auf zwölf Jets aufstocken. Für die Preisstudie untersuchte das DLR die Ticketentwicklung auf Strecken kreuz und quer durch Europa bei verschiedenen Airlines. Abgefragt wurden Preise für Buchungen drei Monate im Voraus sowie einen Monat, eine Woche und einen Tag vor dem Abflug.

In "FRA" fliegen erst ein Prozent der Passagiere mit Low-Cost-Vertretern. Bei anderen Airports ist das Bild anders: In Berlin-Schönefeld entfallen knapp 90 Prozent der Fluggäste auf Ryanair, Easyjet und Co, in Köln/Bonn sind es zwei Drittel. (rtr)

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