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So viele Volltreffer wie bei Dart-Legende Phil Taylor erwartet wohl kein Anleger von einem Vorstand. Doch viele Chefs wagen gar keine konkrete Prognose.

© dpa

Prognosen der Dax-Konzerne: Selten treffsicher

Viele Dax-Konzerne geben miese Prognosen zum Geschäft ab. 14 Unternehmen haben es immerhin versucht.

Die 30 im Deutschen Aktienindex Dax vertretenen Konzerne informieren Investoren und Aktionäre nicht immer transparent und im Detail über ihre Planungen und Prognosen. Allerdings hat sich die Lage verbessert und immerhin 14 Unternehmen zeigen eine hohe Treffsicherheit bei ihren Umsatz- und Ergebnisvorhersagen. Dies ist das Ergebnis der diesjährigen Untersuchung über die Prognoseberichte, die die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und das Beratungsunternehmen Kirchhoff Consult am Dienstag in Frankfurt präsentierten. Zwölf Konzerne zeigen sich bei der Darstellung ihrer Vorhersagen sehr transparent, bei sieben ist das kaum der Fall. Dazu zählen Deutsche Bank, Commerzbank, Daimler, Merck, HeidelbergCement und Lufthansa (siehe Beitrag links).

Bei ihnen sind die Angaben für die Geschäftsentwicklung, sagten DSW-Präsident Ulrich Hocker und Klaus Rainer Kirchhoff, Chef der Beratungsfirma, eher dürftig. Lufthansa etwa berichtete am Dienstag mit Blick auf das Jahresergebnis 2017 lediglich, es werde „über Vorjahr“ liegen. Bei Daimler heißt es nur, dass man davon ausgehe, dass das Ergebnis „nochmals gesteigert“ wird, und bei HeidelbergCement ist nur von einer „moderaten“ Steigerung die Rede, ohne dass erläutert wird, was man dort für „moderat“ hält. Die Deutsche Bank braucht im Geschäftsbericht für 2016 zwar zehn Seiten für die Prognose, trotzdem habe das Anlegern und Investoren nach Ansicht von Kirchhoff kaum weitergeholfen.

Prognosen sind für Anleger und Investoren sehr wichtig

Als Gegenbeispiel nennen DSW und Kirchhoff den Gesundheitskonzern Fresenius, die Deutsche Telekom, Continental und Bayer. Hier würden die Prognosen knapp, aber doch präzise mit engen prozentualen Spannen oder mit Bandbreiten von konkreten Zahlen aufgeführt oder sogar konkret benannt. Und dies zum Teil über das anstehende Jahr hinaus.

Hocker zufolge sind die Prognosen in den Geschäftsberichten für Investoren und Anleger sehr wichtig. Deutliche Über- oder Unterschätzung der Zahlen seien auch ein Indiz für die Schwierigkeiten der Manager, das eigene Unternehmen und das Umfeld richtig zu bewerten. „Prognosen sind der wichtigste, aber gleichzeitig auch der mit den größten Unsicherheiten behaftete Teil des Geschäftsberichtes“, räumt Hocker allerdings auch ein.

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