zum Hauptinhalt
Ein Software-Leak hat viele Hinweise auf das am Dienstag erwartete neue iPhone gegeben.

© Mark Lennihan/AP/dpa

Neues iPhone: Apples Tag X

Zum Jubiläum hat Apple sein wichtigstes Produkt runderneuert. Heute wird es vorgestellt. Was das "iPhone X" können soll.

Die ganz große Geheimniskrämerei bei Apple ist vorbei. Und so kann sich jedermann eine der prägnantesten Änderungen bei den neuen iPhones schon anhören, bevor sie heute Abend in Cupertino vorgestellt wird: Die neue Stimme von Siri. Möglich ist das auf einem neuen Blog zu Maschinellem Lernen, den Apple im Juli gestartet hat.

Das iPhone per Gesichtserkennung entsperren

Doch auch wie das Jubiläums- iPhone selbst aussehen wird, das zehn Jahre nach der Premiere heute präsentiert wird, scheint nach vielen Leaks schon ziemlich klar: Es soll statt der LCD-Bildschirme erstmals ein kontrastreicheres OLED-Display erhalten. Der Bildschirm wird sich über die gesamte Front erstrecken, der Hauptknopf (Home-Button) in der bisherigen Form verschwinden. Daher soll es auch die Möglichkeit geben, das Gerät künftig per Gesichtserkennung zu entsperren.

Auch das Vorzeige-Smartphone des Hauptkonkurrenten Samsung, das Galaxy 8, lässt sich mit einem Blick entsperren und hat ein randloses Display. Die Koreaner werden auch Apple mit den OLED-Bildschirmen beliefern. Auch das kabellose Laden per Induktion, eine weitere erwartete Neuerung, bieten Konkurrenten schon länger.

Kommt Apple Pay nach Deutschland?

Im Unterschied zu Samsung könnte das neue iPhone möglicherweise auch Infrarotsensoren bekommen, die Gesichter auch im Dunkeln erkennen. Das könnte zudem durch eine Tiefenerkennung auch verhindern, das System durch Fotos auszutricksen. Denn neben dem Entsperren wird der Fingerabdrucksensor oder eben künftig auch die Gesichtserkennung auch zur Bestätigung von Zahlungen verwendet. Gespannt sein darf man auch, ob die Amerikaner die lange erwartete Ausweitung ihres Bezahlsystems Apple Pay auf Deutschland ankündigen - angeblich bereiten sich einige Banken hierzulande schon darauf vor. Unklar ist auch, was mit dem Fingerabdrucksensor passiert. Apple will ihn eigentlich unter das Frontdisplay bauen, ob das technisch funktioniert oder der Fingerscanner wie beim Galaxy auf die Rückseite wandert, ist noch offen.

Das erste 1000-Dollar-Telefon

Ziemlich einig sind sich dagegen die Beobachter über den Namen: Die achte Generation des Smartphones dürfte wohl „iPhone X“ heißen - und erstmals mehr als 1000 Dollar kosten. Zudem soll es zwei verbesserte Varianten des iPhone 7 geben, statt wie sonst 7s könnten die dann als iPhone 8 firmieren.

Bei allen soll mit dem neuen Betriebssystem iOS11 dann auch die neue Siri laufen. Die erstmals mit dem iPhone 4S vorgestellte Sprachassistentin wurde runderneuert, als „weicher und natürlicher“ preist Apple sie an. Hört man sich die englische Stimme an, fällt vor allem auf, dass Siri jetzt deutlich schneller spricht. Dass Apple die Stimme und viele technische Details dazu überhaupt vorab in einem Blogeintrag publik macht, ist Teil einer neuen Strategie der Offenheit, die Konzernchef Tim Cook eingeschlagen hat, um gerade mit Diensten wie Siri nicht weiter ins Hintertreffen zu geraten. Denn damit war Apple 2011 Vorreiter, doch inzwischen beantwortet Googles Sprachassistent Fragen deutlich besser und Amazons Alexa kann viel mehr Anwendungen steuern.

Apples neue Strategie der Offenheit

Das liegt einerseits daran, dass sie sich stärker für dritte Partner öffnen aber auch bei eigenen Entwicklungen offener sind. So veröffentlichten Google-Mitarbeiter im Vorjahr insgesamt 218 Artikel zu Künstlicher Intelligenz in Wissenschaftsjournalen. Bei Apple war das lange undenkbar und sorgte dafür, dass viele Topwissenschaftler lieber für Google als für Apple gearbeitet haben. Das soll sich jetzt ändern, der Blog mit den Siri Hörproben und vielen komplizierten Formeln zu den Algorithmen dahinter ist dafür ein Beispiel.

Zur Startseite