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Ein Mitarbeiter der MTU Maintenance Berlin-Brandenburg.

© dpa

MTU Aero Engines: 25 Jahre Fluggeschichte

Das Unternehmen MTU Aero Engines feiert sein 25-jähriges Bestehen im brandenburgischen Ludwigsfelde. 200 Millionen Euro wurden hier investiert.

MTU Aero Engines haben am Freitag das 25-jährige Bestehen ihres Standortes im brandenburgischen Ludwigsfelde gefeiert. Rund 200 Millionen Euro wurden hier bisher investiert. Die MTU Maintenance Berlin-Brandenburg GmbH mit heute gut 600 Beschäftigten hat sich als Spezialist für die Instandhaltung von Flugzeugtriebwerken und Industriegasturbinen weltweit einen Namen gemacht und ist Bestandteil des beständig wachsenden Luft- und Raumfahrtclusters in der Hauptstadtregion.

Als Standort der Luftfahrtindustrie kann Ludwigsfelde sogar auf eine 80-jährige Geschichte zurückblicken. Bereits 1936 wurde das Daimler-Benz Flugmotorenwerk Genshagen gegründet. 1957 entstand daraus der VEB Industriewerk Ludwigsfelde, wo der Serienbau des Strahltriebwerkes Pirna-014 für den erfolglosen DDR-Passagierjet Baade 152 begann. Nach der Einstellung des Projektes konzentrierte man sich auf die Wartung der Triebwerke von Mig-Kampfflugzeugen der NVA-Luftstreitkräfte. Das in VEB Instandsetzungswerk Ludwigsfelde umfirmierte Unternehmen beschäftigte beim Mauerfall rund 900 Mitarbeiter.

Als der Standort nach der Vereinigung von MTU übernommen wurde war die Zahl der Belegschaft zunächst auf unter 300 gesunken. Das Werk wurde umgerüstet auf die Betreuung moderner Antriebe westlicher Produktion nicht nur für den Luftfahrtbereich. So ist Ludwigsfelde im Konzern heute das Kompetenzzentrum für die Instandhaltung von Industriegasturbinen des Herstellers General Electric, die als Schiffsantrieb, zur Energiegewinnung sowie zur Öl- und Gasförderung auf Bohrinseln eingesetzt werden. Mehr als 1000 von ihnen sind hier bisher betreut worden. Dafür steht einer von weltweit nur zwei Prüfständen dieser Größenordnung zur Verfügung.

600 Mitarbeiter

Seit 1992 gibt es als Joint Venture mit Pratt & Whitney Canada ein Customer Service Center, wo schon mehr als 4100 Turboprop-Flugzeugtriebwerke dieses Herstellers gewartet wurden. Seit 2003  werden in Ludwigsfelde auch die CF34-Antriebe der Regionaljets von Bombardier und Embraer überholt, bisher gut 900 Stück. Ein Jahr später kam auch des TP400-D6 ins Portfolio, das dem neuen Militärtransporter Airbus A400M seinen Schub verleiht. Dafür entstand südlich Berlins der größte Prüfstand für Turbinenpropellertriebwerke in Westeuropa.

Die Belegschaft, die 2012 bis auf 700 Beschäftigte geklettert war, hat sich nach einer marktbedingten, 2014 erfolgten Neuausrichtung der Strukturen bei gut 600 Mitarbeitern eingependelt. „Heute ist MTU Maintenance Berlin-Brandenburg ein wichtiges Standbein der MTU-Gruppe“, sagt Standort-Geschäftsführer André Sinanian.

Damit gehört das Unternehmen zusammen mit dem Konkurrenzen Rolls-Royce, der Lufthansa Technik AG und Lufthansa-Bombardier Aviation Services (LBAS) zu den Säulen des Luftfahrtclusters der Hauptstadtregion, die heute den drittgrößten Standort der Branche nach dem Großraum Hamburg-Bremen und Bayern bildet. Mit Aquila (Schönhagen), Stemme (Strausberg) und Reiner Stemme UAS (Wildau) gibt es hier auch drei Hersteller von Kleinflugzeugen.

Rainer W. During

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