zum Hauptinhalt
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) spricht in Berlin beim "Wirtschaftspolitischen Frühstück" der Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin.

© Monika Skolimowska/dpa

Michel Müller bei der IHK: Wenn Berlins Regierender einen Zauberstab hätte wie Harry Potter

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller war zu Gast bei der IHK - und wurde dort mit bohrenden Fragen zum Zauberlehrling Harry Potter konfrontiert.

Vergleiche von lebenden Personen mit Romanhelden können leicht hinken. Beatrice Kramm, die Präsidentin der Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK), versuchte es dennoch am Montag zum Auftakt des „Wirtschaftspolitischen Frühstücks“ vor rund 150 Gästen. Gastredner war der Regierende Bürgermeister Michael Müller. Kramm erinnerte an die Veröffentlichung des ersten „Harry Potter“-Romans vor genau 20 Jahren. Auch Müller werde sich als gelernter Buchdrucker ja sicher über diesen Riesenerfolg freuen. Zudem habe er selbst zwei im Haus... Spontanes Lachen im Saal. Zwei was? Bücher? „Nein Kinder!“, stellte Kramm eilig klar. Michael Müller besitze mehr als zwei Bücher.

Voreilige Glückwünsche zur Wahl

Der Regierende revanchierte sich mit einem kleinen Tritt in ein Fettnäpfchen, als er Kramm zur erfolgreichen Wiederwahl gratulierte. Diese soll allerdings erst am 12. Juli erfolgen, sobald die neue gewählte Vollversammlung der Kammer sich konstituiert. „So wie ich (Hauptgeschäftsführer) Jan Eder kenne, ist aber alles gut vorbereitet worden“, versuchte Müller die Szene zu retten.

Ansonsten zog er bei seinem recht aufgeräumten und schlagfertigen Auftritt eine erwartungsgemäß positive Bilanz der Arbeit der rot-rot-grünen Koalition. Er sprach auch über langfristige wirtschaftliche Erfolge und wies darauf hin, dass die Finanzminister der Länder vergangene Woche festgestellt hätten, dass Berlin kein „Sanierungsland“ mehr sei, anders als Bremen und das Saarland. Das sehe er mit einem lachenden und einem weinenden Auge, schließlich waren mit diesem Status auch Zahlungen verbunden.

Rot-Rot-Grün im Bund keine Option (mehr)

In Berlin seit die Arbeitslosenquote von 19 Prozent nach der Wende auf nun neun Prozent gefallen. „Ich will das Ziel der Vollbeschäftigung nicht aufgeben“, sagte Müller. Es könne gelingen, die Quote auf drei bis vier Prozent zu senken. Selbstverständlich sprach Müller auch über die Flughäfen Tegel und BER (Lesen Sie hier dazu).

Und auch bundespolitische Fragen kamen am Rande zur Sprache: So erklärte Müller, dass er keine Weiterführung des Projekt der rot-rot-grünen Koalition auf Bundesebene sieht. "Rot-Rot-Grün spielt bei der Bundestagswahl keine Rolle", erklärte Müller. Grund seien die jüngsten Parteitagsbeschlüsse der Linken unter Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht.

Am Ende fragte Jan Eder, welche drei Probleme Müller im Handumdrehen lösen wollen würde, wenn er so einen Zauberstab hätte wie Harry Potter. Müller nannte den Flughafen „natürlich“, zweitens die Reform der Verwaltung und die Schulsanierungen. „Ich hätte nichts dagegen, wenn die bereitgestellten 5,5 Milliarden Euro dafür schon morgen verbaut wären“.

Zur Startseite