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Gut vernetzt: Die Medienstandorte Berlin und Potsdam sind eng zusammengewachsen. Nirgendwo in Deutschland gibt es mehr Jobs in der IKT- und Medienbranche.

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Medienbarometer Berlin und Brandenburg: Beste Stimmung bei Firmen der Medien- und IT-Branchen

"Was mit Medien machen"? Davon konnte man jungen Leuten lange Zeit nur abraten. Mittlerweile aber ist das Geschäftsklima in der Branche ausgezeichnet. Leute werden gesucht.

Ob Telekom-Firma, Computerspieleentwickler oder klassisches Verlagshaus: Bei den Unternehmen aus der Hauptstadtregion, die man im weitesten Sinne der Medienbranche zurechnen kann, hat sich das bereits gute Geschäftsklima noch weiter verbessert. Das ist das Ergebnis des jährlich Medienbarometers für Berlin und Brandenburg, das am Donnerstag von den Branchenfördergesellschaften beider Länder (Medienboard und Media:net) in Berlin vorgestellt wurde.

Demnach zeigten sich bei einer repräsentativen Umfrage 71 Prozent der Befragten mit dem Geschäftsverlauf „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“. Im Vorjahr waren es noch 65 Prozent. Nur jedes zehnte Unternehmen gab an, man sei „unzufrieden“ oder gar „sehr unzufrieden“. Durchschnittlich 39 Prozent der Firmen haben nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr netto Personal aufgebaut. 57 Prozent planen Personaleinstellungen in den kommenden zwölf Monaten.

Stimmung bei IKT-Firmen am besten

Ein differenzierterer Blick auf die Teil-Segmente offenbart Unterschiede. So ist die Stimmung bei Firmen aus der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) und der Games- und Softwarebranche am besten: 78 beziehungsweise 79 Prozent gaben Bestnoten bei der Einschätzung der Lage. Hier dürfte auch der stärkste Personalaufbau stattfinden, hieß es.

Bei Unternehmen der Segmente Film (58 Prozent) sowie Journalismus/Presse (59 Prozent) ist die Stimmung relativ gesehen weniger optimistisch, aber mehrheitlich gut und besser als in den Vorjahren. Die Stimmung in den Teil-Branchen Musik beziehungsweise Fernsehen/Radio liegt näher am Durchschnitt der Umfrage.

Mangelnde Innovationen sind ein Problem

Neben den generellen Geschäftserwartungen haben die Autoren in diesem Jahr ergründen wollen, wie innovativ die Unternehmen sind. Auffällig: 85 Prozent aller Firmen halten Innovationen für wichtig oder sehr wichtig. Aber nur 65 Prozent schätzen ihr eigenes Haus als innovativ ein. Und nur 15 Prozent geben an, intern über ein Innovationskonzept zu verfügen.

Wichtigste interne Treiber für Innovation sind laut dieser Umfrage die Mischung der Mitarbeiter in multifunktionalen Teams, Kooperationen über Branchengrenzen hinaus und flache Hierarchien. Die Bezahlung der Mitarbeiter hält man nur in jeder vierten Chefetage für innovationstreibend. Zu den externen Innovationförderern zählen die Firmen vor allem Veränderungen in ihrem Marktsegment – und neue Technologien. Doch was hemmt Unternehmen, innovativer zu sein? Der „Mangel an finanziellen Ressourcen“ war mit 56 Prozent der meistgenannte Grund vor einem „Mangel an personellen Ressourcen“ (48).

Förderbanken helfen - unter Umständen

Die Vertreter der regionalen Förderbanken, die die Studie finanziert haben, mochten das so nicht im Raum stehen lassen. Ihm sei kein innovatives Projekt bekannt, das an mangelnder Finanzierung gescheitert wäre, sagte Tillmann Stenger, Chef der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB). Firmen sollten sich individuell beraten lassen. „Irgendwas geht immer“, sagte Stenger.

Auf die auch in der Branche zunehmend intensiv diskutierte Frage, warum die Förderbanken in der Regel nur technologische Innovationen fördern und nicht Innovationen von Geschäftsmodellen oder Medieninhalten, erklärte Matthias von Bismarck-Osten, Generalbevollmächtigter der Investitionsbank Berlin (IBB): „Technologische Innovationen sind am kapitalintensivsten und riskantesten. Ohne Förderbanken ginge da oft gar nichts.“

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