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Wirtschaft: Ludwig Erhard Haus öffnet die Pforten

BERLIN (mot).Die Berliner Wirtschaft hat am Montag ihr neues Kommunikations- und Service-Zentrum - das Ludwig Erhard Haus - offiziell eingeweiht.

BERLIN (mot).Die Berliner Wirtschaft hat am Montag ihr neues Kommunikations- und Service-Zentrum - das Ludwig Erhard Haus - offiziell eingeweiht.Nach rund vier Jahren Bauzeit feiere man das "gute Ende der langen Geschichte vom Entstehen" des Gebäudes in der Fasanenstraße, sagte der Präsident der Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK), Werner Gegenbauer, im Beisein des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen und zahlreicher Gäste aus Wirtschaft und Politik.Das nach den Plänen des britischen Architekten Nicholas Grimschaw erbaute Haus, das wegen seiner außergewöhnlichen Form auch als "Gürteltier" bezeichnet wird, falle im Stadtbild als "Markenzeichen für die Leistungsfähigkeit und Kreativität der Berliner Unternehmerlandschaft" auf, so Gegenbauer.Der 305 Mill.DM teure Glas-Stahl-Bau, der von 15 gewölbten Stahlträgern mit einer maximalen Höhe von 38 Metern geprägt wird, solle als "ein offenes, transparentes und funktionales Haus, in dem zu arbeiten eine Freude sein wird" Begegnungsstätte für Unternehmer, Politik und Wirtschaft sein und zur Förderung der Wirtschaft dienen."Wir sind sicher, daß das Konzept, trotz der Zeit, die vergangen ist, nicht an Aktualität verloren hat", sagte der IHK-Präsident.Von den 18 000 Quadratmetern Bürofläche seien etwa 65 Prozent vermietet, unter anderem an die IHK, die BAO Berlin Marketing Service GmbH, die Berliner Wertpapierbörse, den Verein Berliner Kaufleute und Industrieller, die Technologiestiftung und die Wirtschaftsförderung Berlin.Insgesamt bietet das Gebäude bei einer Gesamtnutzfläche von 22 000 Quadratmetern Platz für rund 800 Arbeitsplätze.

Eberhard Diepgen unterstrich den Symbolcharakter des Gebäudes, das zeige, wie schnell und grundlegend sich Berlin erneuere.Die Berliner Wirtschaft erlebe einen Umbruch, neue Strukturen ersetzten alte.Berlin nehme ein neues Gesicht an, und mit der Einweihung des Hauses in der Fasanenstraße, das nach dem früheren Bundeswirtschaftsminister und Kanzler Ludwig Erhard benannt wurde, werde es um eine Kontur reicher."Der Name dieses Gebäudes ist Programm", sagte der Regierende."Viel von Erhards Politik ist in den letzten Jahrzehnten aus dem Lot geraten." Erhard sei es um die soziale Marktwirtschaft gegangen, und er habe gewußt, was bei diesem Begriffspaar Substantiv und was Adjektiv war.Hans Strathus, Präsident des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI), erinnerte an den 3.September 1991, als der Entschluß fiel, das Projekt von Grimshaw zu verwirklichen und dafür das denkmalgeschützte Gebäude des VBKI abzureißen.Strathus würdigte die Anstrengungen aller am Entwurf und Bau des Hauses Beteiligten: "Bis zum heutigen Tag zu kommen, war schwer, sogar sehr schwer."

Ursprünglich war die Einweihung des Ludwig Erhard Hauses schon für 1997 geplant.Komplikationen bei der Konstruktion der Stahlträger verzögerten die Fertigstellung um eine Jahr.Zudem mußte zwischenzeitlich wegen der für die Bauherren unerfreulichen Entwicklung auf dem Berliner Büroflächenmarkt neu gerechnet werden: Die heutige Investitionssumme von 305 Mill.DM - davon 220 Mill.DM Baukosten - ist rund 50 Mill.DM höher als die anfangs veranschlagten 250 Mill.DM (150 Mill.DM Baukosten).Korrigiert werden mußte auch der in der Planung zugrundegelegte Quadratmeterpreis von über 70 DM.

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