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Was wird aus Kaiser's? Tengelmann-Chef Haub droht mit der Zerschlagung des Unternehmens.

© dpa

Kaiser's Tengelmann: Übernimmt jetzt Karstadt die Supermarktkette?

Insidern zufolge soll es Gespräche zwischen Karstadt und der angeschlagenen Supermarktkette Kaiser's Tengelmann geben. Die beiden Firmen äußern sich dazu nicht.

Karstadt-Eigner Rene Benko könnte Insidern zufolge seine Fühler nach Teilen der angeschlagenen Supermarktkette Kaiser's Tengelmann ausstrecken, falls diese zerschlagen werden sollte. Es habe dazu bereits Gespräche zwischen Benkos Gesellschaft Signa und Tengelmann gegeben, sagten mehrere Insider am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. "Gerüchte kommentieren wir nicht", sagte ein Signa-Sprecher dazu. Eine Tengelmann-Sprecherin wollte sich nicht äußern. Der Tagesspiegel hatte bereits Mitte September berichtet, Karstadt könne an einer Übernahme von Kaiser's Tengelmann interessiert sein. Rene Benko hatte mit Stephan Fanderl einen erfahrenen Handels-Manager an die Spitze der Warenhauskette Karstadt gesetzt. Fanderl kennt sich auch mit Supermärkten gut aus - in der Vergangenheit arbeitete er unter anderem auch für den Kölner Rewe-Konzern.

Tengelmann-Chef Haub hat Kaiser's ein Ultimatum gesetzt

Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub hatte Kaiser's Tengelmann ein Ultimatum gesetzt, das am Freitag abläuft. Finde sich bis dahin keine Lösung für die mit Verlusten kämpfende Kette, werde sie zerschlagen, hatte er angekündigt. Haub hatte vor zwei Jahren den Verkauf der Supermarktkette an den Branchenprimus Edeka besiegelt. Doch die Umsetzung des Kaufvertrags steht auf der Kippe. Das Kartellamt legte sein Veto gegen die Übernahme ein, im März hebelte Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel dieses per Ministererlaubnis aus. Edeka-Konkurrent Rewe klagte gegen diese Sondererlaubnis, das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf legte sie daraufhin in einem Eilverfahren auf Eis.

Der Termin für ein Treffen zwischen Tengelmann, Edeka und Rewe steht noch aus

Tengelmann, Edeka, Rewe und der Handelsverbund Markant hatten dann im September in einem von der Gewerkschaft Verdi vermittelten Spitzen-Treffen vereinbart, eine für alle Beteiligten und die Beschäftigten von Kaiser's Tengelmann "tragfähige, gemeinsame Lösung zu finden". Diese steht indes noch aus. Einen neuen Termin für ein Spitzentreffen gibt es Insidern zufolge bislang nicht. Beschäftigte von Kaiser's Tengelmann wollen nun vor dem Ablauf der Frist mit Betriebsversammlungen noch einmal vor dem Verlust ihrer Arbeitsplätze warnen. "Sollten die Bemühungen um eine Umsetzung der Ministererlaubnis jedoch erfolglos sein, wird der Vertrag mit Edeka enden und wir werden in die Einzelverwertung gehen", hatte Haub angekündigt. Dann könnten den Insidern zufolge auch Benko zum Zug kommen. rtr

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