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Initiative „pro KMU“: Mittelständler fordern mehr Gehör in der IHK Berlin

Eine neue Gruppe tritt bei der Wahl zur Vollversammlung der Kammer an. Deren Führung habe den Kontakt zur Basis verloren, meinen die Kritiker.

Berlin - Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin soll kleinen und mittleren Unternehmen mehr Gehör schenken, transparenter agieren, ihre Ausbildungsaktivitäten verstärken und ihre Gebühren weiter senken – so lauten die Kernforderungen der neuen „Initiative pro KMU“, deren bislang 18 Mitglieder bei den anstehenden Wahlen zur IHK-Vollversammlung kandidieren wollen.

Erstmals entstehe so eine Fraktion im obersten Entscheidungsgremium der Kammer, sagt der Gründer Oliver Scharfenberg. Bisher dominierten große Unternehmen die Vollversammlung – und die meisten der mehr als 290 000 IHK-Mitglieder beteiligten sich gar nicht an den Wahlen. Scharfenberg leitet eine Steglitzer Firma für Altbausanierungen und Renovierungen, die auch Facheinzelhandel betreibt und deshalb sowohl Mitglied der IHK als auch der Handwerkskammer ist.

Es gehe nicht um eine Revolution in der IHK oder den Sturz des Präsidiums, heißt es. Gleichwohl zählt zur Initiative auch der Reisebüro-Chef Egon Dobat, der gegen die „Zwangsmitgliedschaft“ von Unternehmen in den Kammern kämpft. Laut Scharfenberg geht es aber vor allem darum, dass zum Beispiel IHK-Präsident Eric Schweitzer als Chef eines Recyclingkonzerns den „Kontakt zur Basis verloren“ habe. IHK-Sprecher Bernhard Schodrowski widersprach auf Nachfrage: Die Kammer habe „keinen Schwerpunkt bei der Großwirtschaft“, verstehe sich als „Sprachrohr der gesamten Wirtschaft“ und habe die Ausbildungs- und Mitgliedsgebühren bereits gesenkt. Die Vollversammlung wird von Mai bis Juni gewählt, IHK-Mitglieder können sich bis zum 20. Februar als Kandidaten bewerben. CD

Informationen zum Thema:

www.pro-kmu.com

www.ihk-wahl-berlin.de

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