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Laut einer aktuellen Studie habe Berlin im Gegensatz zu anderen deutschen Großstädten einen hohen Anteil von Älteren.

© Sebastian Gollnow/dpa

Seniorenimmobilien: Berlinovo könnte bald Seniorenwohnungen bauen

Ob das Unternehmen „Wohnen für Ältere" anbietet, soll im ersten Halbjahr 2018 entschieden werden.

Das landeseigene Immobilienunternehmen „berlinovo“ steigt in den zukunftsträchtigen Markt der Seniorenimmobilien ein. Das Unternehmen stellte in dieser Woche zunächst einen Marktbericht des Instituts Arbeit und Technik IAT über das „Wohnen für Ältere in Berlin“ vor.

Die wesentlichen Befunde der repräsentativen Untersuchung lauten, wenig überraschend: Die älteren Berlinerinnen und Berliner wollen solange wie möglich selbstbestimmt in der eigenen Wohnung leben. Alternative Wohnformen kommen in Betracht, wenn starke Gesundheits- oder Mobilitätseinschränkungen dies erforderlich machen. Der Umzug in ein Pflegeheim wird in Erwägung gezogen, wenn es dazu keine Alternativen mehr gibt. „Die Klebekraft in der bisherigen Wohnung ist enorm groß“, sagte Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen anlässlich der Präsentation der Studie.

Berlin könne eine „Pilotierungsmetropole“ für Ältere werden

Der Aufsichtsrat der „berlinovo“ werde in den nächsten Monaten darüber entscheiden, ob das Unternehmen in das Segment des preiswerten Wohnens für Senioren einsteige, sagte der Politiker: „Ich freue mich, wenn es dazu kommt.“ Es sei zu erwarten, dass es im ersten Halbjahr 2018 Grundentscheidungen für Neubauten gebe.

Dazu soll eine neue Gesellschaft gegründet werden, um das Segment des Seniorenwohnens zu bedienen, sagte Roland Stauber, Sprecher der Geschäftsführung der „berlinovo“. Die Preisgestaltung solle analog zu den angebotenen Studentenwohnungen konzipiert werden: „Wir machen es ab 335 Euro, die Privaten machen es ab 500 Euro den Monat.“

Bis 2030 steigt der Anteil der über 65-Jährigen in Berlin wohl von 19,3 Prozent auf 22,3 Prozent und ihre absolute Zahl auf rund 845 000. Dies sei „ein riesig dicker Wirtschaftsfaktor unter strukturpolitischen Gesichtspunkten“, sagte IAT-Direktor Josef Hilbert. Berlin werde mehr und mehr Hochbetagte – über 80 Jahre alte Menschen – haben. Die Studie habe gezeigt, dass Berlin im Gegensatz zu anderen Großstädten in Deutschland einen hohen Anteil von Älteren habe, die sich für Haus- und Wohngemeinschaften interessierten. Die Hauptstadt könne hier die „Pilotierungsmetropole“ für Ältere werden.

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