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Die ESMT sieht die Einführung der Digitalwährung als Teil der Digitalisierungsstrategie.

© imago stock&people

Hochschule ESMT akzeptiert Digitalwährung: Studiengebühren mit Bitcoins bezahlen

Als erste deutsche Hochschule führt die Berliner ESMT Bitcoin als Zahlungsmittel ein. Das soll es vor allem ausländischen Studierenden leichter machen, ihre Studiengebühren zu bezahlen.

Von Carla Neuhaus

Die Deutschen sind zurückhaltend, wenn es darum geht in Bitcoins zu bezahlen. Viele glauben, die Digitalwährung sei nur etwas für Computerexperten. Georg Garlichs, kaufmännischer Geschäftsführer der privaten Hochschule ESMT in Berlin, ist da aufgeschlossener. Er hält Bitcoins sogar für sehr praktisch. Vor allem bei grenzüberschreitenden Zahlungen. 90 Prozent der Studierenden an der ESMT kommen aus dem Ausland, viele aus afrikanischen, südamerikanischen oder asiatischen Ländern.

Von dort die Studiengebühren zu überweisen ist oft nicht einfach. Und selbst wenn das klappt, fallen doch meist hohe Gebühren an. Deshalb hat Garlichs die Hochschule nun für die Digitalwährung geöffnet. Ob Studiengebühren oder Essensmarken: Alles, was Studierende bislang per Überweisung bezahlt haben, können sie nun alternativ auch in Bitcoins begleichen.

Die ESMT ist damit nach eigenen Angaben die erste deutsche Hochschule, die die Digitalwährung akzeptiert. „Bitcoin als Zahlungsmethode in unseren Hochschulalltag zu integrieren, ist eine logische Konsequenz der Digitalisierung“, sagt Garlichs. Die Bitcoin-Überweisung funktioniert ähnlich wie beim klassischen Onlinebanking – nur dass keine Bank zwischengeschaltet ist.

"Wir wollen nicht mit Bitcoins spekulieren"

Noch hat die Digitalwährung allerdings ein paar Nachteile. So schwankt der Kurs zum Beispiel stark. Nach einem Einbruch im Sommer ist er zuletzt wieder angestiegen, derzeit entspricht ein Bitcoin 712 Euro. Garlichs weiß um die Kursschwankungen und sagt: „Wir wollen mit den Bitcoins nicht spekulieren.“ Wer in der Digitalwährung bezahlen will, bekommt von der Hochschule einen Umtauschkurs genannt, der nur 24 Stunden lang gültig ist. Außerdem tauscht die ESMT die erhaltenen Bitcoins sofort in Euro um.

Damit reagiert Garlichs auch auf Skandale, die es in der Vergangenheit immer mal wieder in Zusammenhang mit der Digitalwährung gegeben hat. So sind zum Beispiel Bitcoins gestohlen worden oder sind Bitcoin-Börsen pleite gegangen. Trotz allem glaubt Garlichs an die Chancen der neuen Währung. So wie die Finanzchefs anderer Universitäten. Auch die Universität von Nikosia in Zypern, das King’s College in New York oder die University of Cumbria im Norden Englands setzen bereits auf die Digitalwährung.

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