zum Hauptinhalt
Weihnachtsstern. Die Auswahl bei Smartphones ist inzwischen riesengroß. Doch mindestens ebenso wichtig wie die Entscheidung für das richtige Telefon ist die Wahl des passenden Tarifs. Flatrates in alle Netze gibt es derzeit schon ab 20 Euro.

© dpa

Der richtige Smartphone-Tarif: Wischen mit Flatrate

Wer noch kein Smartphone hat, will jetzt eines haben. Einige Tipps für den Vertragsabschluss.

Wohl dem Geschäftsmann, der Smartphones und Tablets in seinem Sortiment hat. Die mobilen Kleincomputer sind der Verkaufsrenner im laufenden Weihnachtsgeschäft. Bei jedem Fünften stehen die Geräte auf dem Wunschzettel ganz oben. Aber welche Tarife sind geeignet? Eher eine minutengenaue Abrechnung oder eine der zahlreichen Pauschalen, Flatrates genannt? Lohnt sich eine Prepaid- oder ein Vertragslösung? Sollte das neue Smartphone Teil des Vertrags sein?

PREPAID, FLAT ODER MINUTENTARIF

Vorbei die Zeiten, in denen sich Mobilfunkkunden durch kilometerlange Tariftabellen quälen mussten, um herauszufinden, welches der stets als „sensationell günstig“ angepriesenen Angebote tatsächlich günstig war. Inzwischen ist die All-Net-Flat weitverbreitet. Mit der kommen Quasselstrippen und Vielsurfer gleichermaßen auf ihre Kosten. Ob diese nun niedrig sind oder nicht, ist eine andere Frage – sie sind aber überall ähnlich hoch. Die günstigsten fangen bei 20 Euro monatlich an. Dafür bieten sie unbegrenztes Telefonieren in alle Mobilfunknetze und das deutsche Festnetz und schnelles mobiles Surfen, meist bis zu einem Datenvolumen von 500 Megabyte. Wer mehr surft, muss es langsamer tun – oder für rund fünf Euro ein größeres Paket hinzubuchen. Wenigtelefonierer finden zum Teil noch günstigere Angebote. „Es gibt auch Internetflatrates, bei denen nur 50 oder 100 Telefonfreiminuten dabei sind“, sagt Rafaela Möhl vom Onlineportal Teltarif.de. „Hier zahlt der Kunde dann nicht mehr als zehn Euro.“ Eine SMS-Flat muss bei den meisten der Angebote extra bezahlt werden. Für Vieltexter kann sich das lohnen, denn sonst kosten die Kurznachrichten je nach Tarif zwischen neun und 19 Cent – pro Stück.

Preislich keinen großen Unterschied gibt es nach Möhls Aussage zwischen Prepaid und Vertragsbindung. „In beiden Bereichen findet man vergleichbar günstige Angebote.“ Der Unterschied liegt eher in der Handhabung: Wer sich vertraglich nicht binden will, wählt Prepaid. Wem das regelmäßige Aufladen des Guthabenkontos zu lästig ist, schließt einen Vertrag mit Mindestlaufzeit. Dabei gilt die Faustregel: Je länger die Laufzeit, desto günstiger die Tarife.

KÜNDIGUNGSFRISTEN

Nach Angaben von Stiftung Warentest schonen Verträge über 24 Monate die Geldbörse mehr als Kontrakte mit einmonatiger Laufzeit. Eine pauschale Empfehlung gibt es aber auch hier nicht. „Grundsätzlich empfehlen wir eine möglichst kurze Laufzeit“, sagt Teltarifexpertin Möhl. „Normalerweise wechselt niemand alle zwei Monate seinen Mobilfunkanbieter, weil ein anderer ein paar Cent billiger ist, aber Nutzer sollten sich vor Vertragsabschluss schon die Frage beantworten, wie flexibel sie sein wollen.“

GROSS ODER KLEIN

Günstig und gut – so sieht der ideale Tarif aus. Doch bei besonders günstigen Angeboten muss der Nutzer damit rechnen, dass es Abstriche bei der Qualität gibt. Zum Beispiel beim Empfang. Von den vier Mobilfunkbetreibern in Deutschland sprechen E-Plus und O2 diejenigen an, die vor allem auf den Preis schauen. Beide Netzbetreiber haben eine Reihe von Billigmarken etabliert, die mit günstigen Konditionen werben. In Tests schneiden beide Netze aber nicht so gut ab wie die von Deutscher Telekom und Vodafone. Während es bei E-Plus häufig in ländlichen Gebieten zu Empfangsproblemen kommen kann, beschwerten sich O2-Kunden in der Vergangenheit nicht selten über langsame Datenübertragung. Insbesondere in Ballungsgebieten könne es dann und wann zu einer Überlastung des Netzes kommen, gibt das Unternehmen selbst zu. Das Phänomen trete aber auch in Netzen der Konkurrenz auf, verteidigt sich O2. Stiftung Warentest empfiehlt, sich auf den Internetseiten der Unternehmen über den Status des Netzausbaus in der direkten Umgebung zu informieren. Wer die gelegentlichen Einbußen bei der Qualität in Kauf nehme, mache mit den Discountmarken von O2 und E-Plus nichts falsch, sagt Möhl. Vergleichbare Angebote der Dachmarken kosten monatlich rund zehn Euro mehr, bieten aber nicht mehr Qualität. Vodafone und Telekom lassen Kunden für die besseren Netze sogar noch mehr bezahlen.

UMTS ODER LTE

Besonders schnell surfen mit einer Downloadgeschwindigkeit von bis zu 100 MBit können Nutzer des neuen Mobilfunkstandards LTE, auch 4G genannt. Für Kunden, die auf den Preis schauen, ist diese Technologie aber noch nichts. LTE werde meist nur im Rahmen teurerer Verträge angeboten, sagt Möhl. In bestehenden Verträgen sei es häufig als Option dazuzubuchen, für etwa zehn Euro monatlich. Momentan rät die Expertin eher noch von LTE ab. Der Ausbau sei noch nicht so weit fortgeschritten wie beim Vorgängerstandard UMTS (3G).

SOFORT KAUFEN ODER IN RATEN

Die Netzbetreiber sind natürlich interessiert daran, den Kunden zum Mobilfunktarif auch gleich das richtige Smartphone zu verkaufen. Auf den ersten Blick wirkten die Kombiangebote oft günstiger, als wenn man das Gerät ohne Vertrag kaufe, sagt Teltarifexpertin Pöhl. Über die gesamte Laufzeit gesehen zahle der Nutzer in der Regel drauf. Wird ein Smartphone nur mit einer Prepaidkarte verkauft, fallen zwar keine zusätzlichen Gebühren an. Dafür ist das Gerät aber in der Regel für andere Mobilfunkanbieter gesperrt, das heißt, es funktioniert nur mit der ausgegebenen Sim-Karte. Der Nutzer ist also an einen einzigen Anbieter gebunden.

Testberichte zu aktuellen Smartphones finden Sie zum Beispiel unter: http://www.connect.de

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false