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Stefan Sommer ist Vorstandsvorsitzender der ZF Friedrichshafen AG, drittgrößter Autozulieferer Deutschlands.

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Auto der Zukunft: "Der Markt will Elektroautos nicht"

Dennoch lässt sich die Elektromobilität nicht aufhalten, meint der Chef des Zulieferers ZF Friedrichshafen: Die Autoindustrie steckt in einem dramatischen Wandel.

Der drittgrößte deutsche Autozulieferer ZF Friedrichshafen glaubt an ein verlängertes Leben des Verbrennungsmotors mit synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels). „Das wäre die sinnvollste Lösung, wahrscheinlich auch kommerziell", sagte ZF-Vorstandschef Stefan Sommer, dem „Tagesspiegel“. „Die Industrie würde Geld sparen und wettbewerbsfähig bleiben. Die Tankstellen-Infrastruktur ist auch schon da.“ Die Bundesregierung hatte in der vergangenen Woche ein Förderprogramm für E-Fuels angekündigt, die klimaneutral aus erneuerbaren Energiequellen hergestellt werden - allerdings bislang zu nicht-wettbewerbsfähigen Preisen. ZF-Chef Sommer zufolge gäben die Kraftstoffe der Autoindustrie und ihren Zulieferern mehr Zeit beim Umstieg auf die Elektromobilität. „Wir könnten uns finanziell und intellektuell mehr mit der Digitalisierung und Automatisierung beschäftigen“, sagte Sommer dem „Tagesspiegel“. 

Ein Kraftakt für die Industrie

Nach Ansicht des ZF-Chefs lässt sich der Trend zur Elektromobilität dennoch nicht aufhalten, weil die Regulierung in den Markt eingreife, „obwohl der Markt Elektroautos bislang eigentlich gar nicht haben will“. Aber Politik und Gesellschaft wollten eine andere Form der Mobilität. „Ich glaube nicht, dass sich das Rad noch einmal zurückdrehen lässt“, sagte Sommer. Für die Industrie sei dies „ein Kraftakt“ und „schwer verträglich“, zumal für mittelständische Zulieferer. „Wir werden gezwungen, das Thema zu wechseln. Und zwar so schnell, dass andere Investitionen, die Milliarden gekostet haben, ins Leere laufen.“

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