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Kostenfalle Netflix. Schaut ein Stream-On-Kunde im Ausland einen Film, könnte das die Telekom 25 Euro und mehr kosten.

© picture alliance / dpa

Aufschub für Stream-On: Telekom bekommt mehr Zeit bei Streaming-Dienst

Die Bundesnetzagentur hatte den Telekom-Service Stream-On bemängelt. Nun hat das Unternehmen eine Fristverlängerungen für Änderungen bekommen.

Die Deutsche Telekom hat offenbar Schwierigkeiten, ihr umstrittenes Angebot StreamOn an die Anforderungen der Bundesnetzagentur anzupassen. Die Aufsichtsbehörde hatte verschiedene Punkte moniert und der Telekom eine Frist von zwei Wochen gegeben, die am Freitag abgelaufen ist. „Wir haben eine Fristverlängerung beantragt und erhalten“, sagte ein Telekom-Sprecher dem Tagesspiegel. Das Unternehmen hat einen Aufschub bis zum 10. November erhalten. 

Wenn Kunden StreamOn nutzen, werden Video- und Musikinhalte von Partnern wie Netflix, Youtube oder Spotify nicht auf das monatliche Datenvolumen angerechnet. Kritiker bezeichnen das als Verstoß gegen das Prinzip der Netzneutralität, nach dem alle Daten gleich behandelt werden müssen. 

Die Bundesnetzagentur hatte das Angebot im Grundsatz erlaubt, jedoch moniert, dass es nicht im EU-Ausland genutzt werden könne. Das widerspreche den neuen Roaming-Regeln. Zudem kritisierte die Behörde, dass in einem bestimmten Tarif die Videoqualität reduziert wird. „Wir teilen die Rechtsauffassung der Behörde nicht“, erklärt dagegen die Telekom. „Sie wendet hier nur ihre eigene, sehr enge Interpretation des EU-Rechts an“. Ob die Telekom sich rechtlich wehrt, wird nun weiter geprüft.

Auch Angebot von Vodafone wird geprüft

Vor allem die Auslandsregel könnte ein Knackpunkt bei der wirtschaftlichen Kalkulation sein. Denn die Telekom muss dabei Gebühren an die ausländischen Provider zahlen, die derzeit bei 7,70 Euro pro Gigabyte liegen. Schaut ein Kunde beispielsweise einen Film in hoher Qualität, kommen dabei schnell 25 Euro und mehr zusammen.

Auf dem Prüfstand steht derzeit auch noch das Angebot von Vodafone. Der Konkurrent hatte vor einem Monat einen ähnliches Service eingeführt, der derzeit noch von der Bundesnetzagentur geprüft wird. Die Untersuchung von Stream-On hatte sich fast ein halbes Jahr hingezogen.

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