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Update

Pazifikküste: Mindestens 50 Tote bei Erdbeben in Guatemala

Am Pazifischen Ozean vor der Küste von Mexiko und Guatemala gab es am Mittwoch ein schweres Erdbeben der Stärke 7,2. Dabei kamen mindestens 50 Menschen ums Leben. Und noch immer gibt es zahlreiche Vermisste - die Zahl der Opfer könnte weiter ansteigen.

Im Minutentakt treffen die Überlebenden des Erdbebens im Krankenhaus von San Marcos ein. Mehr als 150 zum Teil schwer verletzte Menschen betreuen die Helfer in dem kleinen Hospital. Hier an der Pazifikküste Guatemalas sind die Auswirkungen des Erdbebens vom Mittwoch besonders stark zu spüren. San Marcos hat die Wucht des Bebens voll getroffen. Rettungskräfte sind eingetroffen. Sie müssen die vermissten Menschen aus hunderten eingestürzten Gebäuden befreien.

Die Erde bebte frühmorgens. Die Erdstöße waren heftig und erreichten nach Angaben der US-Erdbebenwarte eine Stärke bis zu 7,4 auf der Richterskala. Ein ähnlich schweres Beben hatte vor knapp drei Jahren Haiti verwüstet, doch in Guatemala sind die Häuser etwas stabiler gebaut, obwohl das mittelamerikanische Land zu den ärmsten der Region zählt. Deswegen ist die Opferzahl in Guatemala überschaubar. Erste Schätzungen gehen von mindestens 50 Toten aus.

„Wir arbeiten eng mit Caritas International und lokalen Hilfsorganisationen zusammen, um den betroffenen Menschen helfen zu können“, sagte der katholische Geistliche Antonio Calderon aus San Marcos. Erdbeben in Mittelamerika sind keine Seltenheit, die Behörden reagieren deswegen nach erprobten Krisenkonzepten. Trotzdem sind die Menschen beunruhigt. Die Zahl der starken Erdbeben hat in den letzten Monaten in Mittelamerika bedrohlich zugenommen. In El Salvador bebte im Frühjahr die Erde, wenig später in Costa Rica. Nun hat es Guatemala getroffen – und jedes Mal waren es Erdstöße, die die Stärke von 7,0 und mehr erreichten.

Das Epizentrum des Bebens befand sich nach Erkenntnissen des Instituts für Seismologie, Vulkanologie, Meteorologie und Hydrologie (Insivumeh) rund 200 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Guatemala-Stadt bei Champerico am Pazifik. Nicht nur in San Marcos gab es Todesopfer; acht Menschen fanden in Quetzaltengo und ein Mensch in Sololá den Tod. Das lokale Energieunternehmen Energuate berichtete, dass rund 400 000 Menschen in der betroffenen Region keinen Strom haben.

Es war das stärkste Beben in dem mittelamerikanischen Staat seit 1976. Damals starben bei einem Erdbeben 23 000 Menschen. Die verheerenden Folgen der Katastrophe von 1976 führte dazu, dass sich das Land einen Katastrophenschutzplan verordnete. Die Maßnahmen haben offenbar gegriffen. Das Schlimmste scheint überstanden, es sei denn, die anhaltenden Beben in der Region sind nur der Vorbote für eine noch größere Katastrophe.

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