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Eine Militäreskorte begleitete den Leichenwagen zum Friedhof.

© Reuters

Pakistan: Staatsbegräbnis für deutsche Lepra-Ärztin Ruth Pfau

Ein Land verneigt sich: Mit einer außerordentlichen Ehrbezeugung hat sich Pakistan von der deutschen Ordensfrau Ruth Pfau verabschiedet.

Mit einem Staatsbegräbnis hat Pakistan Abschied von der hoch angesehenen deutschen Ordensfrau und Lepraärztin Ruth Pfau genommen. Armeeangehörige trugen den mit einer pakistanischen Flagge bedeckten Sarg der gebürtigen Leipzigerin am Samstag unter Salutschüssen aus der Kathedrale von Karachi. Pakistans Präsident Mamnoon Hussain nahm an dem Trauergottesdienst teil, das Außenministerium würdigte Ruth Pfau in einer Erklärung als "Nationalheldin".

Ein Staatsbegräbnis für eine christliche Ausländerin gilt im muslimischen Pakistan als außerordentliche Ehrbezeugung. Ruth Pfau, die am 10. August mit 87 Jahren gestorben war, genoss in ihrer Wahlheimat Pakistan großes Ansehen, ihr Einsatz für Leprakranke hatte ihr den Ruf als "Pakistans Mutter Teresa" eingetragen.

Die Ordensfrau kam 1960 nach Pakistan

"Die gesamte pakistanische Nation zollt der außergewöhnlichen Arbeit von Frau Doktor Pfau Respekt", erklärte das Außenministerium anlässlich des Staatsbegräbnisses. Bereits kurz nach ihrem Tod hatte Ministerpräsident Shahid Khaqan Abbasi erklärt: "Sie mag in Deutschland geboren sein, aber ihr Herz war immer in Pakistan." Pfau fand auf dem christlichen Friedhof der Metropole Karachi ihre letzte Ruhe.

Ruth Pfau war am 10. August im Alter von 87 Jahren gestorben.
Ruth Pfau war am 10. August im Alter von 87 Jahren gestorben.

© Maik Meid/DAHW/dpa

Die Ordensfrau kam 1960 nach Pakistan, wo dank ihres Einsatzes mehr als 50.000 Leprakranke geheilt wurden. Sie baute in Karachi eine moderne Spezialklinik auf. Zudem errichtete sie ein landesweites und bis heute funktionierendes Netz von Lepra- und Tuberkulosestationen. Für ihre Arbeit erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Albert-Schweitzer-Preis und den deutschen Fernsehpreis Bambi. 1979 wurde sie in Pakistan zur Ehrenbürgerin und nationalen Beraterin für Lepra-Fragen im Rang einer Staatssekretärin ernannt. Bis zu ihrem Tod setzte sie sich für Menschenrechte, Völkerverständigung sowie für die Achtung aller Religionen ein. (dpa)

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