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Fashion Week in Berlin: Anja Gockel: Die Fangemeinde muss mit

Zum wiederholten Mal zeigt Anja Gockel ihre Kollektion im Hotel Adlon und bleibt dem Standort am Brandenburger Tor treu - ins E-Werk wollte sie nicht.

Farbe! Das ist der erste Gedanke, der einem durch den Kopf schießt. Der zweite: Die ist aber gut drauf. Anja Gockel, eine schlanke Brünette in einer bunt gemusterten Bluse, schüttelt einem gut gelaunt die Hand. Von Tag eins an, also seit 21 Jahren, ist die Mainzer Designerin ein fester Bestandteil der Berliner Fashion Week. Heute wird sie vom Netzwerk deutscher Mode- und Textil-Designer zur Designerbotschafterin gekürt.

Seit 1996 führt Anja Gockel ihr gleichnamiges Label. Zwei Jahrzehnte hat sie hart gearbeitet, ihr Geschäft bekannt zu machen und sich eine Fangemeinde aufzubauen. Sie selber findet ihre Entwürfe alles andere als kommerziell: „Ich bin der Individualist in der Mode.“ Dass so etwas viele Designer von sich behaupten, weiß sie. „Man muss selbstbewusst sein und an das glauben, wofür man steht. Manche Mode ist nett, nett ist aber auch der Metzger an der Ecke. Meine Entwürfe haben einen Inhalt.“ Ihr Selbstbewusstsein kommt an, 21 Jahre sprechen schließlich für sich.

Mit dem Hotel Adlon hat sie ihr „Zuhause“ gefunden

Ins Onlinegeschäft ist sie nicht eingestiegen, mit zwei Läden in Mainz und Köln geht es ihr finanziell gut genug. „Mit zehn Festangestellten reiße ich so viel mit wie andere mit 100.“ Den Stolz merkt man Anja Gockel dabei an.

Mit ihren Entwürfen möchte sie Frauen sichtbar machen. Kleidung sei das Vehikel für Erfolg, glaubt sie. Daher sind ihre Entwürfe immer bunt, schrill und mit viel Chichi. Ihre neue Kollektion „phenomenal women“ widmet sie den Frauen. „Ich schwöre es, diese Schau wird anders als jede andere Fashion Show vorher oder danach.“

Zum wiederholten Mal zeigt Anja Gockel ihre Kollektion im Hotel Adlon und bleibt dem Standort am Brandenburger Tor treu. Sowohl im ehemaligen Veranstaltungsort der Fashion Week im Kaufhaus Jandorf, als auch im E-Werk wollte sie ihre Kollektionen nicht zeigen. Mit dem Hotel Adlon hat sie ihr „Zuhause“ gefunden – hier ist auch genug Platz für ihre große Fangemeinde.

Alexandra Kutek

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