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Die Taschen von Frau Frieda sind wahre Luxusobjekte

© promo

Berliner Stil: Grenzüberschreitung mit AndyWarhol

Die Taschen von Frieda Vogel sind Kunst und Mode zugleich.

Die Taschen von Frieda Vogel sind etwas Besonderes, das soll man auch gleich sehen, wenn man ihr Geschäft in der Bleibtreustraße betritt. Wobei, eigentlich wähnt man sich eher in einer Galerie. Die Taschen stehen auf weißen Sockeln, darüber sind Glaskuben gestülpt. Bevor Frieda Vogel die Taschen darunter hervorholt, zieht sie weiße Baumwollhandschuhe an. Dass dieses Zeremoniell nicht seltsam wirkt, liegt vielleicht daran, dass Frieda Vogel zum einen eine Fotokünstlerin ist und zum anderen ihr neues Geschäft zusammen mit ihrem Partner Michael Schultz betreibt. Der ist ein hoch angesehener Galerist, der seit 1986 Ausstellungen von Künstlern wie Gerhard Richter, Sigmar Polke und Cornelia Schleime um die Ecke in der Mommsenstraße organisiert. Auch für die Präsentation der ersten Taschenkollektion von Frieda Vogel hat er Kunst aus seinem eigenen Fundus beigesteuert, Bilder und Fotografien von Andy Warhol. Die passen gut zu den Taschen, die aussehen wie Skulpturen.

Die Formen sind recht streng, dafür sind die Farben und Materialien umso ausgefallener: orangefarbenes Straußenleder, blau und gelb eingefärbte Pythonhaut, dazu kommen bestickter Kork und knalliges Rinds- und Krokodilleder. Drei Jahre hat Frieda Vogel an den Luxustaschen getüftelt – hergestellt werden sie in der Nähe von Offenbach, der einstigen deutschen Hochburg für Lederverarbeitung. Bei dem Projekt geht es ihr und Michael Schultz um Grenzüberschreitung. Da wird der altgediente Kunstexperte schon ein wenig aufgeregt: „Es ist doch langweilig, immer nur Bildchen an Bildchen zu reihen, indem wir Objekte wie die Taschen dazustellen, verleihen wir der Kunst Würde.“

Taschen von Frau Frieda, Bleibtreustr. 17, Berlin-Charlottenburg

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