zum Hauptinhalt
Vom Junkie-Darsteller zum Sozialarbeiter. „Früher war hier Endstation.“ Thomas Haustein am Bahnhof Zoo, dem Schauplatz der Geschichte um Christiane F.

© MikeWolff

Vom Filmidol zum Drogenberater: Thomas vom Bahnhof Zoo

Als Freund von Christiane F. wurde Thomas Haustein ein Filmidol. Doch er landete auf der Straße – ausgerechnet als Drogenberater. Das ist seine Geschichte.

Mit eingefallenen Wangen, rot unterlaufenen Augen schlurft ein junger Mann vor dem Eingang des Bahnhof Zoo herum. Seine Haare sind strohig, die braune Stoffhose durchlöchert, die nackten Füße eitrig. Eilt ein Fußgänger an ihm vorbei, streckt er seine Hand aus, fragt nach Kleingeld. Niemand bleibt stehen.

Ein Fremder mittleren Alters kommt auf ihn zu. Er trägt eine rote Lederjacke, die Gläser seiner Sonnenbrille sind blau gefärbt. Der junge Obdachlose spricht ihn an. So wie jeden anderen. Dass der Mann in der Lederjacke mal in einem berühmten Film mitspielte, in dem er sich Heroin spritzte und Männern gegen Geld für den nächsten Schuss einen runterholte, weiß der Bettelnde nicht.

Es scheint, als sei Thomas Haustein, der Mann in der roten Lederjacke, so unsichtbar geworden, wie er es lange sein wollte. Ab dem Zeitpunkt, als der Film „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ in den Kinos lief, Teil der deutschen Filmgeschichte wurde – und er nicht mehr länger Thomas war, sondern Detlef. Nur noch Detlef. Der Freund von Christiane F.

Er kannte das Buch erst gar nicht

„Riech mal“, sagt Thomas Haustein. Vor dem Bahnhof geht ein Mann mit Irokesenschnitt und einem Joint in der Hand vorbei. Thomas Haustein schließt die Augen, atmet den Grasgeruch ein, grinst genüsslich. Mittlerweile ist er 52 Jahre alt. Er ist zum zweiten Mal verheiratet, hat einen Sohn, der älter ist, als Haustein es damals bei den Dreharbeiten war. Als das losging mit dem Detlefsein, damals mit 15.

Eine Frau hatte ihn 1980 vor der Disco „Superfly“ am Adenauerplatz angesprochen. „Ich glaube, das war die Schwester von Bernd Eichinger, wenn ich das über die Jahre nicht völlig verpeilt habe“, erzählt er an einem kühlen Morgen, 37 Jahre später, am Bahnhof Zoo.

Er hatte vorher nie geschauspielert, nicht mal in einem kleinen Schultheaterstück. Ob er das Buch „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ kenne, wollte sie wissen. Klar kannte er das. Es war das Buch, das seine Mitschüler verschlangen, das auf dem Schulhof und auf Klassenfahrten im Bus herumgereicht wurde. Er selbst hatte es nicht gelesen, und so dachte er sich nicht viel dabei, als sie ihm ihre Visitenkarte gab.

Die Heroinjunkies gab es ja wirklich

Zum Casting ging er trotzdem, nur so aus Neugierde. Weil sein Vater Angst hatte, sein Sohn könnte in einem Schmuddelfilm mitspielen, begleitete er ihn. Thomas Haustein wuchs recht behütet in Siemensstadt auf. Da gab es zwar mal Streit, aber nicht die große Rebellion. Das Vorsprechen machte ihm Spaß. Er bekam die Rolle. Unterschrieb.

Thomas Haustein nimmt seine Sonnenbrille ab und schaut hoch, zum großen gelben M der McDonald’s-Filiale. „Die hat es, als wir den Film gedreht haben, nicht gegeben“, sagt er. Ebenso wenig die anderen Imbisse im Inneren des Bahnhofs. Damals waren die Gänge grau, düster, verlassen. Neonröhren sorgten für ein kaltes Licht. Weil nicht ständig Züge einfuhren, erinnert er sich, war es oft gespenstisch still. „Hier herrschte Endstation-Stimmung“.

Die Heroinjunkies, der Jungenstrich, die Schlagzeilen von minderjährigen Drogentoten – all das gab es ja wirklich. Nicht nur im Film.

Drei Obdachlose liegen jetzt gerade an der Rückseite des Bahnhofs auf dem Boden. Zwei haben die Augen zu, schlafen. Einer trinkt Bier aus einer Flasche. Guckt starr geradeaus. Thomas Haustein geht an der Hinterseite entlang, wo er als schlaksiger Detlef zu Männern ins Auto stieg. „Schon komisch“, sagt er, „es sieht aus wie früher.“

Wo er arbeitet, suchte schon die echte Christiane F. Hilfe

Berlin 1981. Detlef (Thomas Haustein) und Christiane (Natja Brunckhorst) im Film von Uli Edel.
Berlin 1981. Detlef (Thomas Haustein) und Christiane (Natja Brunckhorst) im Film von Uli Edel.

© imago/United Archives

Dabei sind mehr als drei Jahrzehnte vergangen. In der Zeit ist aus Haustein kein Schauspieler geworden, sondern Sozialarbeiter. Er hilft Menschen, die ein Drogenproblem haben. Ausgerechnet. Seit 15 Jahren arbeitet er in der Integrierten Suchtberatung der Caritas in Lichterfelde, Berlins erster Beratungsstelle für Drogenkranke, wo schon die echte Christiane F. hingegangen ist. Dass sich seine Rolle und sein Leben miteinander verweben werden, hat er nicht geplant, nicht einmal gewollt. Es ist einfach so passiert.

Was er damals spielen sollte, hat ihn nicht überfordert, sagt er. Es war ungewohnt: Das erste Mal mit Christiane, wo er doch vorher noch nie Sex gehabt hatte. Mit einem Mann ins Bett gehen. Sich einen Schuss setzen. Einen Entzug durchstehen, würgend, zitternd. All das kannte er nicht. Um das spielen zu können, erinnerte er sich an Filme wie „Der Mann mit dem goldenen Arm“ und nutzte seine Vorstellungskraft. „Ich war Einzelkind, hab viel allein gespielt, und mich da gern in Fantasiewelten begeben“, sagt Thomas Haustein.

Und seine Eltern, wie fanden die das? Die kannten die Geschichte des Films nicht, erzählt er, aber auch später, als sie den Film sahen, waren sie nicht entsetzt. „Die haben den Zweiten Weltkrieg miterlebt“, sagt er. „Da schockt einen nicht viel.“ Wahrscheinlich sahen sie den Film auch nur als einen Film und wollten die Welt schön und heile haben.

Die Probleme der Jugendlichen kannte er zu gut

Neben Drogen, Prostitution und Freunden, die an einer Überdosis starben, ging es ja auch um das, was ganz normale Jugendliche durchmachen: Nicht zu Hause sein wollen. Was erleben. Sich verknallen, sich trennen, leiden, glauben, da werde man niemals drüber hinwegkommen. „Das kannte ich sehr wohl“, sagt Thomas Haustein, lacht, „und in diese große Traurigkeit habe ich mich reingesteigert.“

Viel schlimmer als die Filmszenen fand er die Realität am Zoo. Die auch heute trist und hässlich ist. Manche der Statisten waren ausgemergelte Junkies, die wirklich am Bahnhof herumlungerten. Einmal, erzählt Thomas Haustein, drehten sie in einer echten Fixerwohnung. An einem Morgen musste das Filmteam einen Rettungswagen rufen, weil in einer der öffentlichen Bahnhofstoiletten ein Junge mit einer Überdosis lag. An diese realen Bilder hat Thomas Haustein noch lange gedacht, und je älter er wurde, desto mehr Fragen schwirrten ihm durch den Kopf: War das alles so richtig? Haben die Junkies wohl Geld von den Filmleuten bekommen? Und wenn ja, haben wir ihnen dann nicht den nächsten Schuss bezahlt?

Nach vier Monaten am Set war alles vorbei. Ganz plötzlich. Zur Premiere in München wurde er nicht eingeladen. „Das nehme ich niemandem übel“, sagt er, „aber ich hätte das schon schön gefunden.“ Thomas Haustein ging wieder jeden Tag zur Schule, wie vor dem Film, nur, dass plötzlich alles anders war. Er hatte mit seinen 16 Jahren noch keine feste Freundin gehabt und auf einmal beachteten ihn die Mädchen. Kicherten. Standen vor seinem Haus. Schlichen ihm nach, wenn er Schrippen kaufte. Auf jeder Party sagte irgendwann ein Kumpel: „Das ist übrigens Detlef aus dem Film“. „Manche fanden das cool“, erzählt Thomas Haustein, „andere machten blöde Witze, weil ich im Film anschaffen ging und ja schwul sei.“ Ihn störte, dass die Menschen auf einmal anders mit ihm umgingen. Dass ihn die Leute in der U-Bahn anstarrten, nach einer Autogrammkarte fragten, die er bis heute nie gehabt hat.

Der Mythos von Buch und Film hält sich bis heute

„Ich hab’ gemerkt, dass ich aus dem Kostüm gar nicht mehr rauskam“, sagt er. Dabei wollte er nur wieder Thomas sein. Das war anstrengend genug.

Der Mythos von Buch und Film hält sich bis heute. „Ganze Schulklassen kommen hierher, zum Bahnhof Zoo“, sagt Dieter Puhl, Chef der Bahnhofsmission, als er sich vorstellt. Bald werden wahrscheinlich noch mehr herkommen. Der Produzent Oliver Berben hat vor Kurzem angekündigt, aus der Geschichte eine achtteilige Fernsehserie zu machen. Wer mitspielt und wann sie erscheinen wird, verriet er nicht.

Manchmal nimmt Puhl die Jugendlichen, die nach dem Film fragen, mit zur Ecke Jebensstraße. Hier steht ein Automat. Auf den ersten Blick denkt man, das sei ein Zigarettenautomat. Ist es nicht. Es ist ein Spritzenautomat. Für 50 Cent bekommt man ein paar saubere Nadeln, für einen Euro Ascorbinsäure und Wasser zum Auflösen des Heroins. „Boah, wie es hier nach Urin stinkt“, sagt Thomas Haustein, und man hört Christiane F. den ersten Satz im Film sagen: „Überall nur Pisse und Kacke.“

Bevor er geht, schaut Dieter Puhl Thomas Haustein noch einmal an. Klopft ihm auf die Schulter. „Schön, dass du überlebt hast.“ Haustein lässt das Missverständnis so stehen. Zuckt nur mit den Schultern. Er hatte ja auch nur erwähnt, dass er in dem Film mitgespielt hat. Nicht, wer er darin war.

Er kiffte, nahm LSD - aber nie Heroin

Berlin 1981. Detlef (Thomas Haustein) und Christiane (Natja Brunckhorst) im Film von Uli Edel.
Berlin 1981. Detlef (Thomas Haustein) und Christiane (Natja Brunckhorst) im Film von Uli Edel.

© imago/United Archives

Thomas Haustein war nie ein guter Schüler. Nach dem Film wurde er einer der ganz Schlechten. Blieb sitzen, zog sich zurück. Zog um die Häuser. Einen Fernseher gab es zu Hause nicht. Er färbte sich die Haare, mal knallrot, mal wasserstoffblond, bis welche ausfielen. Er experimentierte mit Drogen herum. Haschisch, LSD, Heroin nie. Dafür war der Film zu krass. „Ich war immer ziemlich kontrolliert, hab’ geringe Dosen genommen“, erzählt er. „Aber ein Rausch hat schon etwas Faszinierendes.“

Manche im Bekanntenkreis fingen mit Heroin an und konnten wie Christiane und Detlef nicht mehr aufhören. Jahre später sah Thomas Haustein sie als Suchtberater wieder. Er sagte sich nie: Jetzt reicht es, jetzt ist Schluss. Mit Mitte 20 verlor er einfach das Interesse.

Zur gleichen Zeit endete sein Sozialarbeitsstudium, das er angefangen hatte, um erst mal überhaupt was zu tun. So orientierungslos wie er nach der Schule war. Jetzt musste er sich überlegen, was er mit seinem Leben anfangen sollte. Thomas Haustein machte ein Praktikum bei einer Suchtberatungsstelle am Kottbusser Tor. Wieder, sagt er, sei das keine durchdachte Entscheidung gewesen, sondern eine aus dem Bauch heraus. Welchen Einfluss der Film auf seinen Berufsweg hatte, kann er nicht sagen, auch wenn er wollte. Das fragt er sich selbst.

Der Film wurde in den Schulen gezeigt

Mit Mitte 20 wurde er endlich nicht mehr überall erkannt. Weder am Aussehen, noch am Namen. „Ich war ja ewig Detlef“, sagt er. „Nicht Thomas.“ Die Kollegen damals hatten keine Ahnung, was dieser Praktikant schon für einen Einfluss auf die Drogenhilfe in Deutschland gehabt hat. Immerhin wurde der Film „Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ in Schulen zur Aufklärung und Abschreckung eingesetzt und hatte eine riesige Debatte über das Heroinproblem in West-Berlin ausgelöst.

„Heute“, erzählt er, „nehmen die jungen Leute weniger Opiate, aber dafür unfassbar viel Chemie.“ Das hat ihn neulich erst wieder überrascht, als er im Berghain war. Sonntags um zehn Uhr morgens ist er mit Freunden dorthin. Zum ersten Mal. „Zu der Zeit war ich noch nie feiern“, sagt er. „Das ist schon eine andere Welt da.“ Die meisten seien druff gewesen. Wer wollte, kriegte was. „Viele waren auf Pillen, wahrscheinlich Ecstasy, oder Crystal, was noch mal eine ganz andere Hausnummer ist.“ Er könne sich schon vorstellen, dass da manche am Samstag rein- und Montag wieder rausgehen.

Einmal schrieb er Christiane F. bei Facebook

Die Kollegen, die heute mit ihm arbeiten, erfuhren erst vor einem Jahr von Detlef. Sollen sie Thomas Haustein beschreiben, sagen sie: Der Thomas kann sehr gut mit Menschen umgehen. Selbst zu schwierigen Personen kann er eine Verbindung herstellen. Er sei zwar manchmal chaotisch, nicht so der Planer, aber das mache ihn auch authentisch. Der Thomas sei halb Autorität und halb Kumpel.

Dass er wieder sichtbarer wurde, fing mit Facebook an. Er hatte ja nie einen Agenten, aber in der digitalen Welt entstand plötzlich eine Fanpage vom Film, von „Detlef“. Mädchen aus anderen Ländern schickten Bilder von sich, mit rot gefärbten Haaren, wie Christiane F. sie im Film hat. Statt sich wieder zu verstecken, nutzte Haustein das Medium, um mit dem Abstand der Jahre die echte Christiane F. kennenzulernen. Sie war mal bei seiner Arbeitsstelle in Lichterfelde vorbeigekommen, aber da war er noch ein Kind. Sie war mal am Set, aber umgeben von Fans. Sie war sogar bei der Beratungsstelle am Kotti, wo er sein erstes Praktikum machte, ausgerechnet an dem Tag war er nicht da. Deswegen suchte Thomas Haustein sie bei Facebook, schrieb ihr – und sie antwortete. „Wenn sie es wirklich war.“ Was genau, hat er schon wieder vergessen.

Schlaflose Nächte? Die kennt er als Vater

Thomas Haustein am Bahnhof Zoo. Er hat den Detlef in "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" gespielt und ist heute Drogenberater in Berlin.
Thomas Haustein am Bahnhof Zoo. Er hat den Detlef in "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" gespielt und ist heute Drogenberater in Berlin.

© Mike Wolff

Bei seiner Arbeit bietet Thomas Haustein denen, die seine Hilfe brauchen, Einzelgespräche an und leitet eine Gruppe. Er geht in Gefängnisse, spricht mit Häftlingen, die wegen ihrer Sucht straffällig geworden sind. In Schulen redet er vor Klassen oder mit Lehrern, die sich Sorgen um einen der Jugendlichen machen. Thomas Haustein ist für eine liberalere Drogenpolitik, eine kontrollierte Abgabe wie in den Niederlanden. „Konsumiert wird eh“, sagt er. „Und wir sehen doch, dass eine repressive Drogenpolitik nicht funktioniert.“

Wichtig ist ihm, Menschen nicht zu maßregeln, nicht zu verurteilen. Er möchte mit ihnen herausfinden, warum sie Drogen nehmen. Er berate ja nicht nur Junkies, sondern auch erfolgreiche Akademiker, Richter, die nach einem stressigen Tag ihren Rotwein brauchen. Ohne den sie nicht abschalten können. „Der eine will sich mal gar nicht spüren, der andere will sich mal stärker, besser, selbstbewusster fühlen“, sagt er. „Manche Gründe dafür sind schon in der Kindheit angelegt.“

Besonders schwer sei oft die Arbeit mit Angehörigen. Da sei so viel Angst im Spiel, und die Frage nach Verantwortung und Schuld: Wie konnte ich das bei meinem Kind nicht sehen? Was habe ich falsch gemacht?

Er wusste, sein Sohn wird seine Grenzen testen

Solch schlaflose Nächte kennt auch Haustein. An diesem Morgen am Bahnhof Zoo ist er müde. Sein Sohn ist am Abend zuvor 21 geworden. Hat das gefeiert. Als der so alt war wie er, als er den drogenabhängigen Detlef spielte, oder mit Freunden im Keller LSD nahm, machte sich der Vater Sorgen. Er wusste, sein Sohn wird seine Grenzen auch testen, sie übertreten wollen. Wie er es anderen als Suchtberater empfiehlt, beobachtete er behutsam, setzte ihn aber nicht mit zu vielen Fragen unter Druck, hielt es aus, wenn er abgewiesen wurde.

Gleichzeitig war sein Job ein Fluch. Er kannte so viele Geschichten von jungen Menschen, die nicht gut ausgingen. Einmal hatte Haustein einen Klienten, der sich Heroin in den Oberschenkel spritzte, weil die Arme schon zu vernarbt waren. Über seinem Knie bildete sich ein Abszess, der langsam den Oberschenkelknochen zerfraß. Nach zehn Monaten mussten die Ärzte ihm das Bein amputieren. Er saß im Rollstuhl, wie die Frau da drüben, in dem pinken Jogginganzug. Nur war Hausteins Klient erst 18.

Thomas Haustein wusste immer, wie es enden kann

In einem anderen Fall, den er nie vergessen wird, entschied sich ein „bildhübsches Mädchen“ gegen die Drogen, die Arbeit auf dem Strich, machte eine Entgiftung. Sie wurde rückfällig und starb an der ersten Dosis, die zu stark war. „Ich weiß, wie schnell es gehen kann“, sagt Thomas Haustein. „Und wie es enden kann.“

Das war auch ein Grund, weswegen das Buch und der Film über Christiane F. damals so einschlugen: Er zeigte der Elterngeneration eine Welt, die sie sich nie so hätten vorstellen können. Versetzte sie in Panik. Thomas Haustein konnte sich immer alles vorstellen.

Mittlerweile hat sein Sohn seine wilde Phase hinter sich, die beiden wohnen heute zusammen. Einmal haben sie den Film „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ gemeinsam geschaut. „Er hat sich damit aber nicht so wohlgefühlt“, sagt Thomas Haustein. Die Detlef-Rolle habe nicht zu der des väterlichen Helden gepasst.

Zur Startseite