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Vitamine und Mineralien. „CouCou“ bietet seinen Gästen ein „nährstoffreiches und leckeres Essen“ an.

© clean-eating-lifestyle.de

Imbisstest: Kraftfutter für Schwangere

Im „CouCou“ wird Powerfood in Schalen serviert. Die Gerichte kann man in die Geburtsklinik mitnehmen.

Schwangere und Stillende brauchen bekanntlich Kraftfutter: Vitamine, Mineralien, Geschmack. Eben das, was Krankenhäuser in der Regel nicht servieren. Also müssen sich die Väter nützlich machen. Auf dem Weg von der S-Bahn Friedrichstraße zur Charité kommen sie am „CouCou“ vorbei, was auf Deutsch Kuckuck oder Kuckucksuhr bedeutet. Weder das eine noch das andere findet man dort, dafür „Powerfood“. Der Laden hat eine „Mission“ – „vollwertig, nährstoffreiches und unglaublich leckeres Essen“ anzubieten. In Form von Bowls.

Wer auch immer diese erfunden hat, muss ein cleverer Geschäftsmensch sein. Die einzelnen Komponenten der verschiedenen Schüsseln lassen sich super vorbereiten und dann einfach in die Schalen schaufeln. Im Falle der Protein Bowl (es gäbe auch noch Buddha oder orientalisch) sind das ein Haufen Kichererbsen, ein apartes Erbsen-Minzpüree, gebratene Champignons, die ein bisschen mehr Thymian und Salz hätten gebrauchen können, Eisbergsalat mit fruchtigem rosa Beerendressing. Orientalisch gewürzte, gebackene Süßkartoffelspalten – das einzige warme Element – liegen zuunterst, begraben unter dem Rest (6,90 Euro). Auf Fotos sehen Bowls immer so schick aus. Im wirklichen Leben neigen sie zum Matschigen. Da die Gerichte eh mehr oder weniger kalt sind, kann man sie einfach in die Geburtsklinik mitnehmen, in braunen Öko-Containern.

Auch die cleansten Eater haben ihre guilty pleasures

Mittags ist der Laden voll, das Publikum eher jung, eine Mutter bugsiert ihren Zwillingswagen in die Ecke. Die Gäste sitzen an Holztischen, wer Pech hat, erwischt nur noch einen Stehplatz; Hocker gibt’s keine an den hohen Tischen. Aber Stehen soll ja gesund sein. So wie der Nachtisch, veganes Bananenbrot, und die Lektüre. Kochbücher mit Titeln wie „Eat Smart“ stehen bereit, in der Zeitschrift „Green Lifestyle“ wird Babymode aus bio-zertifizierter peruanischer Pima-Baumwolle angepriesen.

Doch auch die cleansten Eater haben ihre guilty pleasures. Während sie ihre Mungobohnen-Tomaten-Currysuppe löffelt, verschlingt eine junge Frau ein Klatschmagazin namens „IN“, das sich der wichtigen Frage widmet, warum Prinz Harry und Meghan Markle sich so beeilen mit ihrer Hochzeit. „Ist sie schon schwanger?“

Adresse:  Reinhardtstr. 37, Mitte

Öffnungszeiten: Mo–Fr 8.30–17 Uhr

Im Netz: clean-eating-lifestyle.de

Interessanter Nachbar: Auf die Hand, Luisenstraße 45

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