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Fisch, Fisch Zitrone, bisschen Grünzeug. Fertig.

© Sabrina Markutzyk

Imbisstest: Das ist der beste Fischimbiss der Stadt

Die geheime Zutat, die den Fisch gleich in ein vorzügliches Mahl verwandeln wird: nichts. Keine Soßen, keine Beilagen, bloß keine aufrührenden Gewürze!

"Scharf, bitte!“ Auf den Ausruf – bloß nicht lang rumüberlegen, man will ja niemanden aufhalten – folgt immer dieser kurze Schreckmoment. Hat man sich jetzt das Mittagessen ruiniert, weil das, was der Einsneunzig-Mensch hinter der winzigen Theke unter scharf versteht, beim eigenen Gaumen unter Nahtoderfahrung läuft? Doch das ist kein Ort für Bedauern. Im Taka Fish House hat überhaupt noch niemand jemals irgendetwas bedauert. Außer, dass die Kapazität des menschlichen Magens begrenzt ist, und diese praktischen Aufbewahrungsbacken Hamstern vorbehalten sind.

Mit der Qual der Wahl wird man hier minimalbelästigt. Sieben Sorten Meeresbewohner, Dorade, Bastardmakrele, Wolfsbarsch, Lachs, Forelle, Garnelen, und, die sollte man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen – Sardinen. Die Fische blicken einen mit klaren, glänzenden Augen auf Eis an, die Kiemen rosa, der Schleim klar, alle frisch. Die geheime Zutat, die das Fleisch gleich in ein vorzügliches Mahl verwandeln wird: nichts. Keine Soßen, keine Beilagen, bloß keine aufrührenden Gewürze! Nur der Grill und der Fisch.

„Sardinen leider aus.“

Die Frage nach Sandwich oder Teller beantwortet das Bauchgefühl. „Sardinen im Brot, bitte! Ohne Gräten!“ Mit Gräten kostete das lächerliche 3,50 Euro, die 1,50 Aufpreis kann man sich gönnen. „Sardinen leider aus.“ Oh nein! Pech gehabt, aber nur kurz, „Brasse bitte! Und die Garnelen in der Pfanne!“ (11 Euro) Schon mal das Geld raussuchen, da unterbricht der Koch das Gekrame, „Zahlen bitte erst danach, wenn’s auch geschmeckt hat“. Ok.

Dann eben hinsetzen, gedulden, ein Schluck Uludag Orangenlimo (1,50 Euro), umgucken. Gibt nur nichts zu sehen. Das Geheimnis der Inneneinrichtung, die einen vergessen lässt, wo man sich befindet: nichts. „Salat mit allem?“, - ahh, Kreuzberg, Kotti. Mit allem bedeutet nicht viel, das Sandwich, perfekt knusprig aufgebacken das Brot, kommt nach knappen zehn Minuten, mit Rucola, Zwiebeln, Zitrone. Die Dorade saftig, die Garnelen im Sud aus Tomate, Knoblauch, Frühlingszwiebeln: bissfest, angenehme Säure, latente Chili-Schärfe, zack, leer.

Zum Nachtisch noch einen Happen sündig süßes Halva aus Sesammus, geht aufs Haus, wird sofort cremig im Mund. Wer noch Platz im Magen findet, nimmt den Milchreis (2,50) zum Dessert. Mit Millionen Endorphinen im Kopf schwebt man dann raus, bis zum nächsten Mal! Dann habt ihr aber wieder Sardinen da, ja?!

Adresse Adalbertstr. 97, Kreuzberg
Geöffnet 9-23 Uhr
Interessanter Nachbar Möbel Olfe

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