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Wo immer Feierabend ist: auf der Warschauer Brücke.

© Petrov Ahner

Fotos von der Warschauer Brücke: Partymeile, Dauerbaustelle, No-go-Area

Die Warschauer Straße steht für Berlin wie kaum ein anderer Ort. Der S-Bahnhof sollte 2017 fertig sein, stattdessen wird das Provisorium zur Gewohnheit. Unser Fotograf dokumentiert seit Jahren das Vergängliche. Eine Auswahl von Momentaufnahmen.

Von Julia Prosinger

Gibt es eisigere Orte in dieser Stadt als die Warschauer Brücke im Winter? Wird irgendwo besoffener gegrölt als hier in einer Samstagnacht? Und wann wird die erste Massenpanik ausbrechen zwischen hasenkostümierten Junggesellen, Flohmarktbummlern, Alba-Fans, Dealern und polnischen Punks?

Der Fotograf Petrov Ahner wohnt am Fuß der überforderten Brücke, er kann sie nicht meiden. Wie 85 000 andere Ein-, Aus- und Umsteiger täglich. Seit Jahren fotografiert er den Irrsinn mit seinem Handy. Immer nur, bis die nächste S-Bahn ihn fortbringt, manchmal in zehn Sekunden. Bloß weg! Zur schönen Schwester Oberbaumbrücke beispielsweise. Seine Stimmungsbilder postet Ahner ohne lange Bearbeitung auf Instagram.

Die „Warschauer“ fasst für ihn ganz Berlin zusammen: „hässlich, aber aufregend.“ Und eine ständige Baustelle. Eigentlich sollte der Bahnhof wie sein Nachbar, das Ostkreuz, 2017 fertig sein, aber Pannen verlängern das Provisorium um ein paar Jahre. Irgendwann wird trotzdem ein glattes Glas-Beton-Gebäude hier stehen. Wie überall.

Dann muss Ahner weiterziehen.

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