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Ein Tornado der Bundeswehr im Einsatz (Symbolbild)

© picture-alliance/dpa/Pressezentrum Luftwaffe

Update

Luftverkehr: Funkkontakt zu Flugzeugen weg - Abfangjäger mehrfach im Einsatz

Wenn der Funkkontakt zu einem Flugzeug abbricht, rücken Bundeswehrjets aus. Am Wochenende passierte das im deutschen Luftraum gleich zwei Mal. Beide Fälle haben eines gemeinsam: Lärm.

Gleich zwei Mal sind am Wochenende Bundeswehrjets aufgestiegen, weil Passagiermaschinen keinen Funkkontakt mehr gehabt haben. Anwohner merkten das nach Angaben der Polizei in beiden Fällen durch lautes Knallen. Das Geräusch wird ausgelöst, wenn die Abfangjäger die Schallmauer durchbrechen. Betroffen war erst die Grenzregion von Hessen und Bayern, einen Tag später waren die Jets über dem Großraum Stuttgart im Einsatz. Viele Notrufe gingen deswegen ein: Allein die Polizei in Baden-Württemberg registrierte etwa 250 Anrufe in 30 Minuten.

Wegen unterbrochenen Funkkontakts hatten zwei Eurofighter am Samstagabend eine koreanische Passagiermaschine am Stuttgarter Flughafen zum Landen gezwungen. Die Boeing 777 der Korean Air war mit 211 Passagieren auf dem Weg von Seoul nach Zürich, als der Funkkontakt abbrach, wie eine Sprecherin des Flughafens sagte. Daraufhin stiegen Abfangjäger auf - was im Großraum Stuttgart zu zwei Überschallknallen führte. Nachdem das Korean-Air-Flugzeug gelandet war, wurde festgestellt, dass das Funkgerät defekt war, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

Am Freitagabend hatte eine ägyptische Passagiermaschine Überschallflüge zweier Bundeswehrjets in der Grenzregion von Hessen und Bayern ausgelöst. Auch in dem Fall hatten die Behörden keinen Funkkontakt herstellen können und die Luftwaffe alarmiert. Nötig wurde das Eingreifen der Abfangjäger nicht - die Besatzung des Fliegers zum Flughafen Münster/Osnabrück meldete sich via Funk, bevor die Jets aufgeschlossen hatten. Sie hatten zuvor vermutlich eine falsche Frequenz eingestellt.

Die am Samstagabend in Stuttgart gestrandeten Passagiere mussten die Nacht auf Feldbetten im Flughafen verbringen, wie die Sprecherin sagte. Am frühen Sonntagmorgen konnten sie die Reise in die Schweiz in Bussen fortsetzen. (dpa)

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