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"Irma" bringt Fluten nach Florida, hier in Bricknell

© Reuters/Stephen Yang

Update

Hurrikan in den USA: "Irma" hinterlässt schwere Schäden - mindestens 40 Tote

Durch Hurrikan "Irma" sind Millionen Haushalte in Florida ohne Strom. Die Zahl der Opfer auf Kuba, in der Karibik und den USA steigt weiter an.

Der Hurrikan „Irma“ hat den US-Bundesstaat Florida erreicht und große Schäden ausgelöst und viele Menschen das Leben gekostet. Offiziellen Angaben zufolge starben auf Kuba mindestens zehn Menschen. "Irma" hatte am Samstag in dem Inselstaat getobt, über Opfer war bislang nichts bekannt gewesen. Die Gesamtzahl der Todesopfer durch "Irma" in der Karibik und den USA stieg damit auf mindestens 40.
Der Sturm zog zuletzt über den US-Bundesstaat Florida und brachte an beiden Küsten des Halbinsel-Staats Überflutungen. Mehr als 5,7 Millionen Haushalte, und damit die Hälfte aller Haushalte in Florida sind ohne Strom, wie der Katastrophenschutz am Montag in Tallahassee mitteilte. Die Warnungen vor Sturmfluten blieben am Montag trotz nachlassender Windstärken bestehen. Floridas Gouverneur Rick Scott ermahnte die Bürger zur Wachsamkeit: "Bleiben Sie drinnen. Bleiben Sie in Sicherheit", schrieb er im Kurzmitteilungsdienst Twitter. "Sogar 15 Zentimeter Wasser, das sich bewegt, können Sie mitreißen." US-Präsident Donald Trump rief für den Bundesstaat den Katastrophenfall aus.

Nach Angaben der Zeitung „Miami Herald“ stand das Wasser in den Straßen Miamis bereits am Sonntagabend (Ortszeit) rund einen Meter hoch. Auch das Bankenviertel Brickell war betroffen. Auf zahlreichen Bildern und Videos war zu sehen, dass heftige Stürme das Wasser in die Stadt drückten und große Straßen zu reißenden Flüssen machten.

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Auch an der Golfküste stieg der Spiegel des Ozeans vor Naples innerhalb von nur 90 Minuten um mehr als zwei Meter an. US-Präsident Donald Trump kündigte an, möglichst bald nach Florida reisen zu wollen, um sich ein Bild von den Schäden zu machen. Mehr als 12.000 Flüge von und nach Florida wurden abgesagt.

Vielerorts gab es Plünderungen. Amerikanische Medien schilderten aus mehreren Städten an der Ostküste des US-Bundesstaats Überfälle, viele der Täter seien bewaffnet. In der Stadt Weston wurde nach Angaben verschiedener lokaler Medien ein 17 Jahre alter Dieb von einem Sicherheitsbeamten angeschossen. An der Grenze zum Auge des Wirbelsturms werden Windgeschwindigkeiten von bis zu 155 Stundenkilometern gemessen, teilte das US-Hurrikanzentrum mit. Das Auge bewegt sich in langsamem Tempo nordwärts und wird voraussichtlich zwischen den beiden Großstädten Tampa und Orlando hindurchziehen, wie der Sender ABC berichtete.

Im Laufe des Sonntags entwickelten sich an der Ostküste Floridas allein binnen einer Stunde sechs Tornados, wie der nationale Wetterdienst berichtete. Mit weiteren Wirbelstürmen müsse gerechnet werden. In Miami brachen mindestens zwei große Baukräne im Sturm zusammen, meldete der „Miami Herald“. Wie der Sender ABC berichtete, starben drei Menschen bei vom Wetter mitverursachten Verkehrsunfällen. Fotos von der Golfküste zeigten Autos, die sich überschlagen hatten.

Am Sonntagnachmittag (Ortszeit) wurde Irma zwar von der zweithöchsten Kategorie 4 zunächst auf Kategorie 3 und dann auf Kategorie 2 herabgestuft, an Gefährlichkeit büßte der Sturm aber nichts ein.

Millionen Menschen betroffen

„Irma“ ist breiter als die Halbinsel Florida. Damit drückte der Sturm das Wasser an der Westseite zunächst von der Golfküste weg. Bilder zeigten leere Hafenbecken; andernorts hatte sich das Wasser meterweit von der Strandpromenade entfernt. Die Meteorologen warnten aber, dass das Wasser in einer Art gewaltigen Schaukelbewegung zurück an die Westküste kommen würde. Von Fort Myers bis hoch nach Tampa bereiteten sich die dort verbliebenen Menschen auf das Schlimmste und bis zu 4,5 Meter hohe Sturmfluten vor.

In Florida waren zuvor mehr als 6,5 Millionen Menschen aufgefordert worden, ihre Häuser zu verlassen und sich vor dem Sturm in Sicherheit zu bringen. Das entspricht rund 30 Prozent der Bevölkerung des Bundesstaates - es war eine der größten Evakuierungsaktionen in der Geschichte der USA. Weit über 100.000 Menschen harrten in Notunterkünften aus.

Erstversorgung in einer Notunterkunft in Tampa, Florida
Erstversorgung in einer Notunterkunft in Tampa, Florida

© Reuters/Adrees Latif

Auch in benachbarten Bundesstaaten Floridas wurde der Notstand ausgerufen. Für einige Gebiete im Süden von Georgia galten Hurrikanwarnungen. In Alabama mobilisierte Gouverneur Kay Ivey vorsorglich die Nationalgarde. Auch mehr als 600 Kilometer vom Auge des Sturms entfernt sorgt „Irma“ noch für tropensturmartige Winde, hieß es vom Hurrikan-Warnzentrum.

„Irma“ hält die Region bereits seit Tagen in Atem. Bei seinem Zug durch die Karibik hatte der Sturm nach inoffiziellen Schätzungen mehr als 20 Menschen das Leben gekostet, einige Gebiete gelten als unbewohnbar. Schwere Schäden gab es unter anderem auf den Inseln Barbuda, Saint-Martin, Saint-Bartélémy sowie den Jungferninseln. (AFP,dpa)

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