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Ein Treffen von Heilpraktikern im niedersächsischen Handeloh endete mit einem Großeinsatz von Rettungswagen und Notärzte.

© dpa/Christian Butt

Update

Experiment mit Szenedroge: Erste Heilpraktiker nach Massenrausch wieder daheim

Die kollektive Einnahme einer Szenedroge hatte eine Gruppe Heilpraktiker ins Krankenhaus gebracht. Nun drohen strafrechtliche Konsequenzen.

Ein Drogenexperiment bei einem Heilpraktikertreffen in Niedersachsen hat zu einem gefährlichen Massenrausch geführt - am Wochenende wurden die ersten Betroffenen wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Rund 30 Heilpraktiker und Homöopathen zwischen 25 und 55 Jahren hatten in einem Tagungszentrum in Handeloh kollektiv die Szenedroge „2C-E“ eingenommen, die genauen Umstände blieben zunächst unklar. Wahnvorstellungen, Krämpfe, Schmerzen, Luftnot und Herzrasen waren die Folge.

Beim Eintreffen der Rettungskräfte taumelten einige der Betroffenen über die Wiese, andere lagen entkräftet herum, sinnvoll sprechen konnte kaum jemand. Unzählige Rettungswagen und ein Hubschrauber waren im Einsatz. Wie viele Menschen am Sonntag noch in Kliniken waren, konnte ein Sprecher der Polizei in Buchholz zunächst nicht sagen. Es sei nicht das erste Treffen der Gruppe in Handeloh gewesen, die meisten Teilnehmer kämen aus Hamburg, hieß es von der Leitung des Tagungszentrums.

Gegen die Beteiligten laufen Ermittlungen wegen des Verdachtes des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Das Psychedelikum „2C-E“, in Szenekreisen auch als „Aquarust“ bekannt, ist in Deutschland seit Ende 2014 verboten. Die Substanz zählt wie Amphetamin zu den Phenylethylaminen, verändert die Wahrnehmung von Farben und Geräuschen und ist zudem ein sehr starkes Halluzinogen. Legal therapeutisch verwendet wird „2C-E“ nicht, weil nicht genügend über das Suchtpotenzial, mögliche Langfristschäden und die Nebenwirkungen der Psycho-Droge bekannt ist. (dpa)

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