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Auch Currypaste muss man nicht fertig kaufen.

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Kochbuch der Woche: DIY-Küche: Anleitung zur Selbstermächtigung

Selbst ambitionierte Hobbyköche greifen bei Senf, Currypaste und Brühe oft zu Industrieprodukten. Das muss nicht sein, wie "Meine DIY-Küche" eindrucksvoll beweist.

In Zeiten, in denen Millionen Menschen ihre Ernährung mit Junk-Food bestreiten und sich Diabetes und Adipositas weltweit ausbreiten, tut es gut, daran zu erinnern, dass wir eigentlich schon seit 1783 wissen, dass Unvernunft oft nichts anderes ist als Bequemlichkeit. Damals definierte Kant die Aufklärung als „Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“, sprich, die Leute sind nicht zu doof zum Selberdenken und -handeln, sondern nur zu zaghaft oder faul.

Dass auch vielbeschäftigte Zeitgenossen heutzutage nicht gezwungen sind, sich und die Lieben mit überzuckerten und haltbargemachten Industrieprodukten zu füttern, beweist eindrucksvoll „Meine DIY-Küche“. In dem schmalen Büchlein finden sich 44 Rezepte für Dinge, die auch ambitionierte Hobbyköche gerne fertig kaufen: Kimchi, Senf, Granola, Currypaste, Gravlax, Sauerteigbrot, Gemüsebrühe und sogar „Snickers“. Knapp geschrieben, modern und klar gelayoutet ist das Werk nicht nur eine Anleitung zum Kochen, sondern eine zur Selbstermächtigung. Ein wahres Dokument der Aufklärung!

Geschrieben im Geiste Kants, aber leichter zu lesen. Das Cover des Büchleins.
Geschrieben im Geiste Kants, aber leichter zu lesen. Das Cover des Büchleins.

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Agnes Prus: "Meine DIY-Küche – 44x selbst gemacht von Granola bis Kimchi", Stiftung Warentest, 207 Seiten, 16,90 Euro.

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