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Très populaire. Kaum eine Stadt oder ein Kaff ohne ein Café Paris oder wenigstens ein Café de Paris. Hier die japanische Variante in Hirokawa.

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Kaffee, Crêpes & Co.: Die schönsten Cafés Paris außerhalb Frankreichs

Éclair mir die Welt: Tiefe Blicke über der Milchkaffeeschale, auf dem Bistrotisch ein Buch von Sartre - das Klischee vom Bohémien-Café ist Frankreichs größter Exportschlager.

Dani Moskhalis: Wiesbaden, Hessen

Wiesbaden ist ein Dorf. Obwohl wir Landeshauptstadt sind, gibt es hier kaum schöne Geschäfte. Als meine Lebenspartnerin und ich das Café Paris vor sieben Jahren eröffneten, war der Plan, dem etwas entgegenzusetzen. Wir wollten eine Atmosphäre schaffen, die einen in vergangene Zeiten versetzt. Deshalb haben wir Art-déco-Möbel gekauft, Bilder aus französischen Schlössern, eine grüne Sitzgarnitur von 1870. Ich war nur einmal im Leben in Straßburg, spreche kein Wort Französisch, aber ich mag das Essen, und mir gefällt die Wertschätzung für gute Produkte. Am Anfang hatten wir 50 Weine auf der Karte, dazu Macarons und Éclairs. Doch die Deutschen wollten lieber Schwarzwälderkirschtorte. Also machen wir heute die, oft vegan oder glutenfrei. Viele kommen extra deshalb. Manchmal beschweren sich die Leute über die hohen Preise, aber das ist okay. Mir ist ein älteres ruhigeres Publikum lieber als lärmende Schulklassen.

Arnni Hwppa: Vaasa, Finnland

In Vaasa spricht man Finnisch und Schwedisch, Französisch hat hier eigentlich nichts zu suchen. Aber vor etlichen Jahren habe ich mich auf Reisen in das romantische Paris verliebt. Mein „Café de Paris“, eröffnet 1990, also vor nunmehr 27 Jahren – das ist mein kleiner Flecken Frankreich in Finnland. Mitten im Stadtzentrum gelegen, soll es für Gäste eine wohltuende Oase sein. Der Jugendstil, Pariser Brot, die feinen Desserts, Kuchen, echter Kakao … Das Herzstück in meinem finnischen Paris ist aber der Kaffee. Wir haben mehr als 30 Bohnen zur Auswahl, und jeden Monat gibt es eine ganz besondere Röstung statt des üblichen Automatenkaffees, den man in Finnland allerorts viel zu oft serviert bekommt. Natürlich führen wir Crêpes! Und allen möglichen anderen sündigen Süßkram – kleine Obsttörtchen, selbst gemachte Eiscreme, Macarons. Mehr Paris geht dann nur mit dem Champagnerfrühstück.

Akane Chandayo: Hirokawa, Japan

Paris ist bei uns ein Sehnsuchtsort. Viele Japaner lieben Frankreich. In meiner Kindheit war ich einmal dort und habe mein Herz an die Stadt verloren. Deshalb habe ich vor fünf Jahren mein eigenes Café Paris in einem kleinen Waldstück bei Hirokawa eröffnet. Es ist eine Holzhütte mit Kachelofen und zwei großen Tischen. Vor allem im Herbst kommen viele Leute, wenn die Blätter in Rot- und Gelbtönen leuchten. Die Gerichte bereite ich alle selbst zu. Auf der Mittagskarte stehen französischer Apfelkuchen, Quiche, Kaffee, Crêpe, Trauben, Wein aus Südafrika und Bier aus Belgien. Am Abend koche ich auch mal gemeinsam mit meinen Gästen Hähnchen im Knuspermantel und Zitronensauce. Das lieben alle. Man kann bei mir nämlich Kurse buchen, in denen ich meine Kochkünste mit anderen teile. In einer Töpferwerkstatt neben dem Café verkaufen wir Geschirr aus der Provence, das mit dem Schiff hierher gebracht wurde.

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