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Martin Goldstein klärte über Jahrzehnte die Nation auf.

© dpa

Deutschlands Sexualaufklärer: "Dr. Sommer" ist tot

Er klärte in der „Bravo“ über Liebe, Sex und Zärtlichkeit auf. „Dr. Sommer“ ist für eine ganze Generationen von Jugendlichen zur Marke geworden. Jetzt ist Martin Goldstein, der Mann, der als erster in seine Rolle schlüpfte, gestorben.

Der als „Dr. Sommer“ bekannte Sexualaufklärer Martin Goldstein ist tot. Der Psychotherapeut und Autor starb in der Nacht zum Freitag im Alter von 85 Jahren in einem Düsseldorfer Hospiz, wie seine Familie der Nachrichtenagentur dpa mitteilte. 15 Jahre lang beriet Goldstein in Deutschlands größter Jugendzeitschrift „Bravo“ die junge Leserschaft in Fragen zu Liebe, Sex und Zärtlichkeit. Goldstein starb den Angaben zufolge nach langer schwerer Krankheit im Beisein seiner drei Kinder und seiner Lebensgefährtin.

Goldstein war der erste, der unter dem Namen „Dr. Sommer“ Jugendlichen Rat in Sachen Sex gab. Die „Bravo“ trauert. „Martin Goldstein und unsere Aufklärungsmarke sind seit 1969 untrennbar miteinander verbunden“, erklärte Chefredakteur Alex Gernandt in München. Goldstein sei ein „Revolutionär“ gewesen, als er „die Ära Dr. Sommer“ begründete. „Mutig und zukunftsorientiert mit Herz und Seele“ habe er sich auf Augenhöhe mit den Jugendlichen, ihren Sorgen und Ängsten auseinandergesetzt. „Als erster 'Bravo'-Aufklärer der Nation hat er die Fragen der Jugendlichen beantwortet, in dem er die Dinge beim Namen genannt hat, ohne zu zensieren.“

Seit mehr als 40 Jahren ist das „Dr. Sommer Team“ fester Bestandteil der „Bravo“ und beantwortet Fragen von Jugendlichen rund um Liebe und Sex. Aktuell kümmern sich nach Angaben des Bauer-Verlages drei Mitarbeiter im Team um die Fragen der jungen Leute. „In einer Gesellschaft, in der Sexualität und Nacktheit allgegenwärtig sind, und das Internet Zugang zu jeder Menge Informationen bietet, brauchen Heranwachsende Orientierung und Antworten auf ihre persönlichen Fragen“, sagte Gernandt. „Sie haben die gleichen Sorgen, Nöte und Unsicherheiten, wie hunderttausende Jugendliche vor ihnen.“ (dpa)

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