zum Hauptinhalt
Ein Beamter des Landeskriminalamtes (LKA) untersucht den BVB-Bus nach dem Attentat.

© dpa/Marcel Kusch

Anschlag auf Mannschaftsbus: Prozess um BVB-Attentat beginnt im Dezember

Kurz vor Weihnachten beginnt die Gerichtsverhandlung gegen den 28-Jährigen, der den Sprengstoffanschlag auf den BVB-Bus in Dortmund verübt haben soll.

Der Prozess um den Bombenanschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund beginnt am 21. Dezember. Das Dortmunder Landgericht hat die Anklage gegen den Tatverdächtigen zugelassen und 18 Verhandlungstage bis Ende März 2018 festgelegt. Das teilte ein Gerichtssprecher am Freitag mit. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 28 Jahre alten Angeklagten unter anderem versuchten Mord aus Habgier und Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion vor. Er soll viel Geld auf einen sinkenden Kurs der BVB-Aktie gewettet haben.

Metallsplitter flogen hunderte Meter weit

Die Sprengsätze detonierten am 11. April 2017 gegen 19.15 Uhr am Teamhotel im Dortmunder Süden. Die Mannschaft von Borussia Dortmund war mit dem Bus gerade zum Champions-League-Spiel gegen AS Monaco aufgebrochen. Die in den Bomben verborgenen Metallsplitter flogen hunderte Meter weit.

Ein Polizist, der den Tross auf dem Motorrad begleiten sollte, erlitt ein Knalltrauma und war anschließend lange Zeit arbeitsunfähig. BVB-Abwehrspieler Marc Bartra, der im hinteren Bereich des Busses am Fenster saß, wurde an der Hand verletzt und musste operiert werden. Das Fußballspiel wurde am Abend kurzfristig auf den Folgetag verschoben.

Große Geldsumme gewettet

Der Angeklagte soll die drei Sprengsätze selbst gebaut und aus dem Hotel heraus ferngezündet haben. Der 28-Jährige hatte für den Tatzeitraum ein Zimmer gemietet und wurde wie die übrigen Gäste auch schon kurz nach der Tat von der Polizei befragt. Als sich später herausstellte, dass er eine große Geldsumme auf den Verfall der BVB-Aktie gesetzt hatte, geriet er endgültig ins Visier der Ermittler.

Mehrere angebliche Bekennerschreiben, die am Tatort gefunden worden waren und auf einen radikal-islamistischen Hintergrund schließen lassen sollten, entpuppten sich nach den Ermittlungen als bewusst gelegte falsche Spur. (dpa)

Zur Startseite