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Königin Silvia von Schweden und Carl XVI Gustaf haben drei Kinder.

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Carl XVI. Gustaf und Silvia: Schwedens Königspaar feiert 40. Hochzeitstag

Romantische Höhen und gefährliche Tiefen hat das Königspaar erlebt. Dass die beiden noch zusammen sind, liegt wohl vor allem an Silvias Besonnenheit.

Wie oft hieß es schon, die Ehe von König Carl XVI. Gustaf (70) und seiner Frau Silvia (72) liege in Scherben. In Rotlichtclubs soll sich der Monarch herumgetrieben und in den späten 1990er Jahren eine Affäre gehabt haben. Der Skandal einer königlichen Scheidung blieb den Schweden trotz allem erspart. Und nicht nur das: Beim 70. Geburtstag von Carl Gustaf wirkte das Paar im April so verliebt wie lange nicht. Am Sonntag (19. Juni) feiern die beiden 40. Hochzeitstag - ganz privat. Zugleich ist Silvia dann seit 40 Jahren schwedische Königin - denn als sie den begehrten Junggesellen Carl XVI. Gustaf heiratete, saß der schon auf dem Thron. Nicht etwa bei einem Adels-Event lernten sich die beiden kennen, sondern bei der Münchner Olympiade 1972. Die Deutsche Silvia Sommerlath war dort Hostess. „Da hat es - wie man so sagt - „Klick“ gemacht. Und seitdem hat es die ganze Zeit „Klick“ gemacht“, sagt der König in einem ersten gemeinsamen Interview.

Die junge Silvia sitzt daneben, kichernd. „Ich finde, wenn du jemanden liebst, ist es egal, ob er der Chef einer Firma ist - oder ob er ein König ist“, sagt sie auf Englisch. Heute spricht sie fast perfekt Schwedisch. Eine Bürgerliche zu heiraten, war unter Königlichen damals im Gegensatz zu heute noch nicht gang und gäbe. Carl Gustaf macht es trotzdem: Am 19. Juni 1976 führt er seine Silvia im endlosen weißen Schleier und mit Diadem vor den Traualtar.

Das Paar, hier 1979, hatte sich bei Olympia 1972 in München kennengelernt. Die Deutsche Silvia Sommerlath war dort Hostess.
Das Paar, hier 1979, hatte sich bei Olympia 1972 in München kennengelernt. Die Deutsche Silvia Sommerlath war dort Hostess.

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Für den schüchternen König ist das hübsche Mädchen aus Deutschland ein Glücksgriff. Die Kinder Victoria (38), Carl Philip (37) und Madeleine (33) machen das Bild der sympathischen Königsfamilie perfekt. Das können auch Nachrichten wie über Victorias Essstörungen und Madeleines geplatzte Verlobung nicht zerstören. Bis eine unautorisierte Biografie den König 2010 in Erklärungsnot bringt.

In „Der widerwille Monarch“ schildert der Journalist Thomas Sjöberg nicht nur Stripclubbesuche des Königs, sondern enthüllt auch, dass Carl Gustaf eine Gespielin gehabt haben soll. „Es begann recht unschuldig - eine Hand unter dem Tisch, eine Berührung mit dem Fuß“, beginnt Sjöberg das Kapitel über die Affäre. Camilla Henemark, Ex-Sängerin der 90er-Popband Army of Lovers („Crucified“), um die es darin geht, nennt das Staatsoberhaupt später ihren „Spielkameraden“. Der König dementiert undeutlich und unbeholfen, was ihn nur noch mehr in Bedrängnis bringt. In Schweden werden Rufe nach einem Thronwechsel laut. Ein früherer Stockholmer Nachtclub-Besitzer will verfängliche Fotos veröffentlichen, die Ex-Geliebte kündigt ein eigenes Buch über ihre Beziehung zum König an. Silvia schweigt sich aus - und bleibt an Carl Gustafs Seite. Die Ehe der beiden überlebt die größte Krise, und auch dank der Enkelkinder überwiegen Jahre später die guten Nachrichten für das Königshaus. Dass die Beziehung des Königspaars schon Jahrzehnte hält, ist wohl auch Silvias besonnener Art zu verdanken. Wenn ihr Mann nervös oder fehl am Platz wirkt, strahlt die Königin an seiner Seite Ruhe aus.

Wie die beiden ihren Hochzeitstag verbringen, will der Hof nicht verraten. Kurz davor frischen die beiden bei einem Staatsbesuch in Bhutan Erinnerungen auf: In dem Königreich hatte das Paar 1993 private Ferien verbracht und eine Wanderung im Himalaya unternommen. (dpa)

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