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Christian Thomsen ist Präsident der Technischen Universität Berlin.

© David Ausserhofer/TUB

Wissenschaftsstandort Berlin: Vom Nutzen der Berliner Universitäten

Mit unserer Bautätigkeit gestalten wir die Stadt und geben ihr ein Gesicht. Berlin und seine Bürger profitieren davon im höchsten Maße.

Eine Universität ist nicht nur ein Ort für Studium und Forschung. Sie ist auch integraler Bestandteil einer Stadt, im Falle von Berlin einer internationalen wachsenden Metropole. Unsere 35 000 Studierenden und 8300 Beschäftigten aus mehr als 145 Ländern arbeiten, leben und konsumieren hier. Auch mit unserer Bautätigkeit gestalten wir die Stadt und geben ihr ein Gesicht. An der S-Bahn zwischen Zoo und Tiergarten leuchtet nun unser spektakulärer Umlauftank in frischem Pink und Hellblau. Dank der Unterstützung der Wüstenrot Stiftung mit 3,5 Millionen Euro können wir das Gebäude erstmals wieder zur Langen Nacht der Wissenschaften im Juni öffnen.

Unweit der „Rosa Röhre“ entstehen zwei große TU-Gebäude für 124 Millionen Euro. Im Frühjahr werden wir am Ernst-Reuter- Platz 1 neugestaltete Flächen für junge Firmen bereitstellen; pro Jahr betreuen wir 30 Start-up- Vorhaben aus der TU. Mit dem „Coworking Space“ für diese Gründer*innen werden wir das Areal am U-Bahnhof beleben. Ebenfalls auf dem Campus Charlottenburg fließen mehr als zehn Millionen Euro in das deutschlandweit erste Gründungshaus für grüne Chemie. Damit schaffen wir nicht nur Platz, sondern eröffnen Berlin eine neue Wirtschaftsperspektive.

Wir wollen uns noch besser vernetzen

Neben der Bautätigkeit am Breitscheidplatz für Tourismus und Shopping sind wir mit unseren vielen großen Bauprojekten Treiberin einer weiteren Entwicklungswelle in der City West. Sie setzt auf Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft. Diese Mischung erhöht die Anziehungskraft für Firmen aus dem In- und Ausland. So entsteht im früheren Hochhaus der Berliner Bank an der Hardenbergstraße ein Fintech-Hub für Start-ups aus der Finanzbranche. Auch das Deutsche Internet Institut und eine der größten Computerspielfirmen der Welt, Ubisoft, wollen dort einziehen. Letztere möchte mindestens 50 Arbeitsplätze schaffen. Die Argumente für die Ansiedlungen gleichen sich: die große Vielfalt von Berlin, die hohe Internationalität und die sehr gut ausgebildeten Absolventen.

Genau dazu tragen wir als Universitäten bei. Da kommt die enge Kooperation unter den drei großen Berliner Hochschulen TU, FU, HU und der Charité zum richtigen Zeitpunkt. Wir werden mit unserer strategischen Vernetzung noch attraktiver für kreative Menschen, die die Vorzüge der TU Berlin und der anderen Unis nutzen möchten. Gemeinsam können wir uns externen Partnern besser empfehlen als einzeln. Die University of Oxford hat dies erkannt und wird mit uns zusammenarbeiten. Die geplante Tiefe der Kooperation sei auch für Oxford einmalig, so Alastair Buchan von der Elite-Uni, die Harvard von Platz 1 beim weltweit renommierten THE-Ranking verdrängte.

Aus einer Situation der harten Konkurrenz nach dem Mauerfall heraus, der massiven finanziellen Kürzungen im letzten Jahrzehnt, schöpft die Universitätsstadt und damit der gesamte Wissenschaftsstandort neue Kraft. Berlin und seine Bürger profitieren davon im höchsten Maße.

Christian Thomsen

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