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Stromtrasse: Strom fließt immer. Die Frage ist nur, zu welchem Preis.

© dpa

Stromtarife: Welche Angebote gibt es? Was passiert, wenn ich nichts tue?

40 Prozent aller Verbraucher haben bisher weder den Stromanbieter gewechselt noch den Stromtarif, heißt es bei der Bundesnetzagentur. Damit sind sie automatisch in der teuren Grundversorgung.

Die Grundversorgung ist das Auffangbecken für alle Stromkunden. Sie gilt für jeden Stromkunden, der sich bislang noch nicht um eine günstigere Variante gekümmert hat. Auch wer umzieht, bezieht in der neuen Wohnung seinen Strom zunächst aus der Grundversorgung, bis er sich einen neuen Anbieter sucht oder ein billigeres Angebot des Grundversorgers wählt. Kunden von Pleitefirmen wie Flexstrom oder Teldafax landen ebenfalls erst einmal automatisch in diesem Auffangtarif, allerdings heißt die Grundversorgung hier Ersatzversorgung. Und auch Menschen mit Schulden, die mangels Bonität keinen Vertrag bei einem günstigen Lieferanten bekommen, beziehen ihren Strom aus der Grundversorgung, betont Holger Krawinkel, Energieexperte des Bundesverbands der Verbraucherzentralen.

Wer ist für die Grundversorgung zuständig?

Die Grundversorgung übernehmen die Unternehmen, die in einem Netzgebiet die meisten Kunden beliefern. In aller Regel sind das die Stadtwerke. In Berlin ist die Bewag-Nachfolgerin Vattenfall für die Grundversorgung zuständig, gleiches gilt für Hamburg, in Köln ist es RheinEnergie, in Essen RWE, in Stuttgart EnBW, in München, Düsseldorf und Leipzig sind es die Stadtwerke. Sie verdienen gut an der Grundversorgung, denn der Strom ist teuer. Die Versorger können nämlich selbst bestimmen, wie viel sie für die Versorgung kassieren. Vattenfall-Sprecher Hannes Stefan Hönemann weist jedoch auf die höheren Kosten hin, die den Versorgern in der Grundversorgung entstehen. So läuft die Kommunikation über Briefe und nicht online, Preiserhöhungen müssen mit einer Frist von sechs Wochen angekündigt werden, und die Kunden können den Tarif schnell wechseln. In der Grundversorgung beträgt die Kündigungsfrist gerade einmal zwei Wochen zum Ende des nächsten Kalendermonats. Allerdings kann man auch aus einem Sondervertrag zügig wechseln, wenn die Vertragslaufzeit zu Ende ist. „Wenn alles glatt geht, ist der Wechsel auch hier in zwei Wochen möglich“, weiß Isabel Wendorff vom Internet-Vergleichsportal Check 24.

Warum sich Wechseln lohnt

Verbraucherschützer, die Energieexperten der Internet-Portale und die Bundesnetzagentur sind sich einig: Wer noch in der Grundversorgung ist, sollte möglichst schnell in einen Sondervertrag wechseln. Sondertarife werden von allen Versorgern in verschiedenen Varianten angeboten, man kann Ökostrom kaufen oder konventionellen, man kann zwischen langen und kurzen Laufzeiten wählen, es gibt Tarife mit oder ohne Preisgarantie. Je nach Wohnort und Wahl des neuen Tarifs lassen sich so mehrere Hundert Euro sparen. „Wer aus dem Grundversorgungstarif zum günstigsten verfügbaren Angebot wechselt, kann über 300 Euro sparen“, heißt es bei Verivox. Und das sogar, ohne einen besonders billigen, aber manchmal heiklen Tarif mit Vorauskasse, Kaution oder Strompaketen abzuschließen. Und auch aus Sondertarifen kann man unter bestimmten Umständen schnell aussteigen: Bei Preiserhöhungen gibt es meist ein Sonderkündigungsrecht.

Sie haben nachfolgend die Möglichkeit über unseren Stromrechner die Strompreise für Ihre Nutzung zu vergleichen und einen Anbieterwechsel vorzunehmen.

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