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Schlecht fürs Klima: Braunkohle ist trotz der Energiewende eine der Hauptenergiequellen.

© dpa

Strompreis: Woher kommt unser Strom eigentlich?

Strom wird in Kohle-, Atomkraftwerken, durch Wasserkraft oder Windräder, mit Photovoltaik oder in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen produziert. Wie setzt sich der Energiemix zusammen?

22 Prozent. Das war 2012 der Anteil des regenerativ erzeugten Stroms am gesamten Erzeugungsmix hierzulande. Im Vergleich mit den meisten Ländern der Welt ist das ein hoher Wert, ein beeindruckender Erfolg. Die Zahl erweckt aber den Eindruck, es seien nur noch wenige Schritte bis zur Totalversorgung mit Grünstrom. Doch dieser Schein trügt.

Denn ausgerechnet die klimaschädliche Braunkohle war 2012 mit einem Anteil von 26 Prozent weiter der wichtigste Energieträger, gefolgt von den Erneuerbaren, Steinkohle (19 Prozent), Kernkraft (16) und Erdgas. Ölkraftwerke und Pumpspeicher trugen jeweils sechs Prozent zum Stromerzeugung bei. Auch wenn man davon ausgeht, dass sich dieses Verhältnis weiter zugunsten der Erneuerbaren verschiebt, weist sogar der Bundesverband der Erneuerbaren Energien (BEE) darauf hin, dass selbst bei einer vollständigen Versorgung aus regenerativen Quellen vor allem Gaskraftwerke benötigt werden, die bei Bedarf zusätzlichen Strom aus Biogas oder Wasserstoff erzeugen können. Kurzum: Selbst das Energiewendeland Deutschland dürfte noch in einigen Jahrzehnten Großkraftwerke zur Verstromung fossiler Rohstoffe benötigen.

Was heißt das für die Verbraucher?

Dem Strom, der aus der Steckdose kommt, sieht man nicht an, ob er aus dem Atomkraftwerk kommt oder dem Kohlekraftwerk, ob er von Windrädern erzeugt wurde oder mit Sonnenenergie gewonnen wurde. Egal ob man Ökostrom oder billigen Atomstrom bezieht, der Strom, den man nach Hause geliefert bekommt, ist immer derselbe. Denn der gesamte Strom, der erzeugt wird, fließt in einen gemeinsamen Pool. Der ähnelt einem Stromsee, der aus verschiedenen Quellen gespeist wird. Dennoch ist es nicht egal, für welche Art von Strom sich die Verbraucher entscheiden. Denn je nachdem, welchen Strom man bestellt, ändert sich die Zusammensetzung des Stromsees. Je mehr Kunden Ökostrom kaufen, desto größer ist der Anteil des grünen Stroms im Stromsee.

Wer über einen generellen Anbieterwechsel nachdenkt und langfristig Geld sparen möchte, kann sich über den folgenden Stromrechner informieren und einen Vergleich anstellen. Unter dem Punkt "weitere Optionen" lassen sich über eine zusätzliche Schaltfläche auch Ökostromanbieter anwählen.

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