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Bernd Schröder war über Jahrzehnte das Gesicht von Turbine Potsdam.

© Christoph Schmidt/dpa

Zum 75. Geburtstag: Bernd Schröder ist rau aber herzlich

Bernd Schröder war insgesamt mehr als 40 Jahre bei Turbine Potsdam. Unser Autor gratuliert dem ehemaligen Trainer zum 75. Geburtstag.

Natürlich hat er nicht Wort gehalten. Wobei das jetzt unfairer klingt, als es ist. Denn eigentlich hat Bernd Schröder immer Wort gehalten. Aber in dieser Sache, das ging nun wirklich nicht. Angekündigt hatte er nach dem Ende seiner Trainerlaufbahn vor einem Jahr, sich nicht mehr so oft bei seinem Klub Turbine Potsdam blicken zu lassen. Nun sitzt er doch wieder regelmäßig im Büro. Die Memoiren! Schreiben sich schließlich nicht von allein. Wie viele Bände es wohl werden mögen? Stoff genug ist vorhanden. Bücher über Bücher könne er füllen, hat Schröder einmal gesagt. Seltsam, dass es nicht längst schon viel mehr Lesestoff über ihn gibt. Die, die über ihn schrieben, nannten ihn manchmal Diktator. Schröder freute sich darüber wie über eine gewonnene Meisterschaft.

Rau wie seine Stimme kann er sein, aber immer mit Herz. Ein Mann, der Gefühle zeigt, der seine Spielerinnen verbal streichelt, war er nie. Kann er nicht sein, als Nachkriegskind. Das Team und der Verein gingen ihm trotzdem über alles. Einmal stand er kurz nach dem Tod seiner Tochter wieder an der Seitenlinie. Die Familie musste oft zurückstecken. Mag sein, dass sein Ton am Ende nicht mehr zeitgemäß war, nur konsequent, dass Schröder dann zurücktrat. Sich verbiegen lassen? Nicht mit ihm! Nun, im Alter, findet Bernd Schröder Zeit für all das, was einst zu kurz kam. Kleine Dinge, alltägliches. Spaziergänge, gemeinsames Frühstück, Gespräche. Wenn all das getan ist, setzt Bernd Schröder sich an den Schreibtisch. Schreibt oder öffnet eine der zahlreichen Glückwunschkarten, die am Samstag zu seinem Geburtstag bei ihm eintreffen werden. Alles Gute!

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