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Abend des Schmerzes. Arjen Robben erzielte zwei Tore - und fährt trotzdem nicht zur WM.

© dpa

WM 2018: Niederlande verpassen die WM - Robben tritt zurück

Das Wunder bleibt aus: Obwohl Hollands Fußballer 2:0 gegen Schweden gewinnen, fahren sie nicht zur WM. Kapitän Arjen Robben kündigt seinen Rücktritt aus der Nationalelf an.

Arjen Robben reckte den Daumen nach oben und trieb seine Teamkollegen an. Der Kapitän hatte soeben ziemlich lässig einen Handelfmeter zum 1:0 für die Niederlande gegen Schweden versenkt. Nun blieben 75 Minuten, um eines der größten Wunder der Fußballgeschichte zu bewerkstelligen und doch noch die Play-offs für die WM 2018 in Russland zu erreichen. Dazu hätte es eines Sieges mit mindestens sieben Toren Unterschied bedurft. Aber trotz eines engagierten Auftritts reichte es in Amsterdam nur zu einem 2:0 (2:0).

Einmal hatten die Niederlande in diesem Jahrtausend sieben oder mehr Tore erzielt – allerdings hieß der Gegner beim 11:0 im Jahr 2011 San Marino. Kein wirklicher Mutmacher. Robben hatte, zumindest nach außen, ohnehin schon aufgegeben. Den Rechenschieber solle man mal schön zu Hause lassen, empfahl er vor der Partie. Auf dem Rasen war der Mittelfeldspieler des FC Bayern aber derjenige, der kämpferisch voranging. Er hatte bereits vor seinem Elfmetertor zwei Chancen. Fünf Minuten vor der Pause legte der 33-Jährige dann mit einem sehenswerten Fernschuss zum 2:0 nach. Es fehlten noch fünf Tore. Doch näher kamen die Gastgeber dem Wunder nicht, mit jeder Minute Spielzeit schien die Hoffnung mehr zu schwinden.

Damit ist es schon wieder passiert: Ein großes Turnier steht an – und die Niederlande, bei denen Verteidiger Karim Rekik von Hertha BSC gegen Schweden in der Startelf stand, schauen zu. Sicher nicht wegen des Spiels am Dienstagabend. Zwei Niederlagen gegen Frankreich mit insgesamt 0:5 Toren und die Pleite in Bulgarien waren zuvor des Schlechten zu viel. Nach der WM 2002 und der EM 2016 ist es das dritte Turnier der jüngeren Vergangenheit, das die Elftal verpasst. Viel weiter weg als erst gut drei Jahre erscheint inzwischen Platz drei mit dem vorangegangenen unglücklichen Halbfinal-Aus gegen Argentinien bei der WM 2014.

Nach dem Spiel beendete Arjen Robben seine aktive Profi-Karriere in der niederländischen Fußball-Nationalmannschaft. Der 33 Jahre alte Offensivspieler betonte, er wolle sich fortan „ausschließlich auf Bayern konzentrieren“. In seinem letzten Spiel wurde Robben von den Fans in Amsterdam noch einmal bejubelt. Mit seinen Kindern auf dem Arm ließ sich der Flügelspieler nach der Partie feiern, schon vor dem Spiel wirkte er bei der Nationalhymne ergriffen. Dass Robben nach einer verpassten  Qualifikation abtreten würde, hatte sich abgezeichnet.

Schweden beendet die Gruppe A als Zweiter und zieht in die Play-offs ein, die zwischen dem 9. und 14. November ausgetragen werden. Als Gruppensieger qualifiziert sich Frankreich direkt. Zum Abschluss gewannen die Franzosen 2:1 (2:1) gegen Weißrussland.

Duda und Pekarik von Hertha BSC verpassen die Play-offs

Ein Endspiel gab es in der Gruppe B zwischen Spitzenreiter Schweiz und Europameister Portugal. Die Portugiesen gewannen in Lissabon 2:0 (1:0) und sprangen auf Rang eins. Durch die Niederlage der Schweizer ist Deutschland die einzige Mannschaft mit der makellosen Bilanz von zehn Siegen in zehn Spielen.

In Gruppe H stand Belgien, das zum Abschluss Zypern 4:0 (1:0) schlug, bereits als Erster fest. Rang zwei sicherte sich Griechenland durch ein 4:0 (1:0) gegen Gibraltar. Während die Griechen auf das Russland-Ticket hoffen dürfen, müssen die Slowaken nach zwei Tagen des Wartens ihre Hoffnungen begraben. Das Team mit den Herthanern Peter Pekarik und Ondrej Duda hatte sich am Sonntag den zweiten Rang der Gruppe F gesichert, ist jedoch schwächster der neun Gruppenzweiten. Und in den Play-offs ist eben nur Platz für acht Bewerber. (Tsp)

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