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Gegen Tomas Berdych feierte Roger Federer seinen 90. Sieg bei dem Grand-Slam-Turnier in London.

© AFP

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Wimbledon: Roger Federer steht zum elften Mal im Finale

Der Schweizer setzte sich am Freitag im Halbfinale gegen Tomas Berdych durch. Sonntag trifft er auf den Kroaten Marin Cilic.

Nach seinem 90. Sieg in Wimbledon ist Roger Federer nur noch einen Schritt vom historischen Titel-Rekord entfernt. Der 35 Jahre alte Schweizer setzte sich am Freitag im Halbfinale gegen Tomas Berdych aus Tschechien mit 7:6 (7:4), 7:6 (7:4), 6:4 durch und steht zum elften Mal im Endspiel des bedeutendsten Tennisturniers der Welt.

„Es ist ein großes Privileg, hier ein weiteres Finale bestreiten zu dürfen. Ich kann es fast nicht glauben, dass es wieder wahr ist“, sagte Federer. „Es fühlt sich so gut an.“ Im Endspiel trifft der 18-malige Grand-Slam-Champion auf den Kroaten Marin Cilic. Der US-Open-Sieger von 2014 entschied das erste Halbfinale gegen den Amerikaner Sam Querrey 6:7 (6:8), 6:4, 7:6 (7:3), 7:5 für sich.

Sollte Federer am Sonntag (15.00 Uhr MESZ/Sky) triumphieren, wäre er mit seinem achten Wimbledon-Titel alleiniger Rekordhalter vor William Renshaw und Pete Sampras. „Ich bin froh, dass ich morgen frei habe und mich erholen kann und dann hoffentlich bereit bin“, sagte er. „Es war ein langer Weg zurück, aber ich bin froh, dass es aufgegangen ist“, sagte Federer zu seiner zehnwöchigen Pause und dem Verzicht auf die komplette Sandplatz-Saison mit den French Open.

Kam sein Australian-Open-Triumph Anfang des Jahres noch einer sportlichen Sensation gleich nach der halbjährigen Pause zuvor, überrascht der Final-Einzug in Wimbledon nicht wirklich. So dominant wie zu seinen besten Zeiten tritt der doppelte Zwillingspapa auf den Rasenplätzen der britischen Hauptstadt auf. Zum zweiten Mal nach 2006 erreichte Federer ohne Satzverlust das Finale an der Church Road.

Nach 2:18 Stunden nutzte Federer den zweiten Matchball

Auch im insgesamt 25. Duell mit Berdych, gegen den er 2010 im Viertelfinale von Wimbledon verloren hatte, spielte Federer von Beginn an hochkonzentriert auf. Zum 3:2 gelang ihm ein Break, doch Berdych konterte und nahm Federer wiederum den Aufschlag zum 4:4 ab. Federer wechselte den Schläger, verlor das anschließende Spiel aber zu Null und musste nach 47 Minuten in den Tiebreak.

Vor den Augen von Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg entschied der Basler sechs Minuten später Satz eins für sich. Ende des vergangenen Jahres hatte Federer das Formel-1-Finale in Abu Dhabi als Zuschauer verfolgt, jetzt durfte Rosberg in der Royal Box Platz nehmen. „Wer weiß, vielleicht hat er mir damals Glück gebracht und ich kann mich heute revanchieren“, sagte Rosberg vor dem Tiebreak-Krimi.

Auch im zweiten Durchgang erlebten die Zuschauer bis zum 6:6 ein ständiges Auf und Ab ohne jegliche Breakchance für einen der beiden Kontrahenten. Wieder hatte Federer das bessere Ende für sich. Im dritten Satz wehrte er beim Stand von 2:3 zwei Breakbälle jeweils mit einem Ass ab, schlug einen Service-Winner und wieder ein Ass.

Nach 2:18 Stunden nutzte er schließlich seinen zweiten Matchball und machte das siebte Duell mit Cilic perfekt. Sechsmal hat Federer bislang gegen den Kroaten gewonnen - im Viertelfinale 2016 allerdings erst nach einem 0:2-Satzrückstand und der Abwehr dreier Matchbälle.

„Unglaublich. Das war ein harter Kampf“, sagte Cilic nach seinem Sieg gegen Querrey und dem Einzug in sein zweites Grand-Slam-Finale nach den US Open 2014. „Gegen wen auch immer ich im Finale komme, ich bin bereit“, sagte Cilic. Sein Gegner heißt Roger Federer. (dpa)

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