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Held des Spiels. Jamie MacQueen (Nummer 17).

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Update

Wie einst TJ Oshie im Penaltyschießen: Jamie MacQueen rettet die Eisbären

Jamie MacQueen trat am Sonntag so souverän auf, wie man das sonst von US-Stürmerstar Oshie kennt: Beim 2:1 gegen Augsburg schießt der Berliner Angreifer beide Tore per Penalty. Trotzdem sind die Berliner nicht mehr Erster.

Drei Minuten und 44 Sekunden Restspielzeit wurden angezeigt auf dem Videowürfel der Arena am Ostbahnhof. Die Eisbären bekamen einen Penaltyschuss zugesprochen, den zweiten bereits gegen die Augsburger Panther. Den ersten hatte Daniel Fischbuch versemmelt, doch diesmal war Jamie MacQueen dran. Er lief an und traf – 1:1. Und weil es so wichtig war, legte der Kanadier später im offiziellen Penaltyschießen noch einmal nach: Die Eisbären siegten 2:1 (0:0, 0:1, 1:0/1:0) in einem Spiel, das sie an sich schon verloren hatten. Noch kurioser war: Sie siegten nach zwei Penaltytreffern eines Spielers, das gab es noch nicht.
Jamie MacQueen war sich der historischen Tragweite seines Auftrittes wohl auch bewusst, sehr erleichtert wirkend sagte der Angreifer der Eisbären nach dem Spiel: „Ich hatte mit den Penalty, den Fischbuch vergeben hatte, genau angeschaut und gewusst, was ich zu tun habe.“
Als Tabellenführer hätten es sich die Eisbären gerne gemütlich an der Spitze der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gemacht. Doch der erkämpfte Zwei-Punkte- Erfolg gegen die Schwaben reichte nicht, um am elften Spieltag Rang eins zu verteidigen. Die Nürnberg Ice Tigers überholten die Berliner in der Tabelle, sie siegten nach 60 Spielminuten 5:4 in Straubing und holten drei Punkte..

Das Überzahlspiel der Augsburger war besser als das der Berliner

Die Aufgabe klang an sich nicht besonders anspruchsvoll für die Eisbären: Als Tabellenführer sollte in einem Sonntagnachmittagsheimspiel gegen den Tabellenneunten doch ein Sieg drin sein. Zumal kaum ein Team aus der DEL so häufig in Berlin verloren hat wie die Augsburger. Aber so einfach wurde es nicht für die Berliner, die an sich ganz anständig spielten, vom schrecklichen Powerplay einmal abgesehen. Der Puck aber wollte nicht so wie die Eisbären, Chancen gab es zu Genüge. Die beste vergab Fischbuch dann mit seinem Penaltyschuss, der kläglich an die Schoner von Augsburgs Torwart Jonathan Boutin knallte. Das Überzahlspiel der Augsburger war besser als das der Berliner, und so war es wenig verwunderlich, dass sie im zweiten Drittel davon profitieren konnten. Trevor Parkes traf zum 1:0 für den Außenseiter. Unter den 11.331 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof war auch die neue Frauenmannschaft der Eisbären, die am kommenden Wochenende in ihre Bundesliga-Saison startet. Die Berliner Spielerinnen hätten sich sicher gern ein besseres Spiel angesehen – auch am sogenannten „Ladies Day“, den die Eisbären in der Halle mit etwas Schickschnack im Pausenprogramm abrundeten. Doch erst gegen Ende des letzten Drittels wurde es dann doch noch munter auf dem Eis. Weil eben MacQueen vor dem Augsburger Tor gefoult wurde und dann den fälligen Strafschuss souverän verwandelte. Und dann nach der torlosen Verlängerung gleich noch einmal traf. Der Mann des Tages fand: „Wir können zufrieden sein mit dem Sieg.“

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