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Diskussionsbedarf. Sebastian Polter redet auf Akaki Gogia ein. Marcel Hartel schaut im Hintergrund zu.

© Annegret Hilse/dpa

Vor dem Spiel beim SV Sandhausen: 1. FC Union: Mit Frische gegen die Flaute

Der 1. FC Union will am Dienstag in Sandhausen mit einigen Veränderungen den ersten Punktspielsieg seit Anfang August einfahren.

Besonders experimentierfreudig hat sich Jens Keller in dieser Saison noch nicht gezeigt. Der Trainer des 1. FC Union Berlin hat eine klare Stammformation und von dieser rückt er unter normalen Umständen kaum ab. In den bisherigen sechs Zweitligabegegnungen haben es überhaupt nur 14 Spieler in die Startelf geschafft – und die Wechsel hatten in den meisten Fällen eher mit verletzungsbedingten Ausfällen als mit freiwilligen Änderungen zu tun.

Vor dem Spiel am Dienstag beim SV Sandhausen (18.30 Uhr, Sky) deutet sich aber die erste kleinere Rotation der noch jungen Spielzeit an. „Wir werden die ein oder andere Veränderung vornehmen“, kündigt Keller an. Das Auswärtsspiel beim Tabellenvierten liegt in einer von nur zwei englischen Wochen der Zweiten Liga. Nach dem unnötigen 1:1 gegen Eintracht Braunschweig am Freitag – dem vierten Spiel ohne Sieg in Folge – hatte das Team nur wenig Zeit, um zu regenerieren. „Wir wollen etwas Frische reinbringen“, sagt Keller. Das gilt für Beine und Köpfe gleichermaßen.

Wie die Rotation genau aussehen wird, verrät Keller nicht. Bei Personalien bleibt der Trainer wie üblich im Vagen. Außer den schon länger verletzten Marc Torrejon und Kenny-Prince Redondo stehen vermutlich alle Spieler zur Verfügung. Felix Kroos und Toni Leistner klagten nach dem letzten Spiel über leichte Probleme. Zumindest bei Leistner wird die medizinische Abteilung aber alles dafür tun, dass der Abwehrchef auflaufen kann.

Hosiner könnte neben Polter stürmen

Etwas anders ist die Lage bei Kroos. Im zentralen Mittelfeld hat Keller mehr Optionen als in der Innenverteidigung und so wird der Kapitän vermutlich eine Pause bekommen. „Der Muskel hat bei ihm nach einem Torschuss zugemacht“, sagt Keller. Kurz darauf wurde Kroos am Freitag ausgewechselt. Für ihn könnte Dennis Daube zu seinem ersten Einsatz von Beginn an kommen. „Wir müssen abwägen, ob es Sinn macht, wegen eines Spiels ein Risiko einzugehen“, sagt Keller zu den Einsatzchancen der angeschlagenen Spieler. „Am Montag haben wir gegen Kaiserslautern ja schon das nächste wichtige Spiel.“

Auf zwei Spieler, die bisher immer von Anfang an gespielt haben, wird Keller kaum verzichten: Simon Hedlund und Sebastian Polter. „Simon läuft in jedem Spiel so viel und ist in absoluter Topform“, sagt Keller über den Schweden, der mit vier Toren in Liga und Pokal bisher treffsicherster Berliner ist. Auch am Freitag brachte er Union nach einem perfekten Pass von Polter in Führung. Dem fehlt zwar momentan das Glück im Abschluss, für die Mannschaft ist er mit seiner körperlichen Präsenz im Sturmzentrum aber enorm wichtig. Er bindet immer mindestens einen Gegner und schafft so Räume für seine Mitspieler.

In Sandhausen könnte Keller die Balance in Unions Angriff deutlich ändern. Mit Philipp Hosiner drängt ein zweiter echter Stürmer in die Startformation. Gegen Braunschweig wurde der Österreicher in der Nachspielzeit eingewechselt. Bisher kommt Hosiner in der Liga erst auf 29 Minuten – nun könnte er seine Chance bekommen. „Es gibt viele, die es verdient haben, dass sie mal spielen“, sagt Keller.

Sandhausen ist für diese Spieler eine der wenigen Chancen, in einem Pflichtspiel auf sich aufmerksam zu machen. Und wenn es für Union am Dienstag endlich für den ersten Ligasieg seit Anfang August reicht, versucht es Keller vielleicht auch häufiger mal mit einer kleinen Rotation.

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