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Dürfen wieder jubeln. Die BR Volleys gewinnen in der Champions League gegen Toulouse.

© Felix Kästle/dpa

Volleyball: Champions League: BR Volleys liefern Spektakel

Die Berliner Volleyballer gewinnen 3:0 gegen die Toulouse Spacer's und holen sich neues Selbstvertrauen. Vor allem ein Ballwechsel erstaunt die Fans.

Graham Vigrass machte beim 3:0-Sieg (25:15, 28:26, 25:16) der Volleys gegen die Toulouse Spacer's kurzen Prozess, jedenfalls im entscheidenden Moment des ersten Satzes. Den kurz zugespielten Ball von Pujol schmetterte Vigrass erbarmungslos ins Feld der Südfranzosen. Damit entschied der Mittelblocker aus Kanada den ersten Satz im Champions-League-Spiel am Mittwochabend in der Max-Schmeling-Halle für die Volleys. Toulouse lag zu diesem Zeitpunkt nämlich zehn Punkte zurück und war chancenlos – eine ungewohnte Situation für die Berliner, die in dieser Saison bisher bei fast jedem Spiel um Satzgewinne kämpfen mussten.

So leicht wie im ersten Satz machten es die Gäste dem Deutschen Meister aber nicht immer. Unter anderem entwickelte sich im zweiten Satz einer der längsten Ballwechsel, den die Fans in der Max-Schmeling-Halle je gesehen haben. Etwa eine ganze Minute lang wechselte der Ball zwischen den Spielfeldhälften hin und her, wurde auf beiden Seiten immer wieder spektakulär gerettet, bis dieser nach einer missglückten Annahme aufseiten der Volleys in Richtung Regiepult katapultiert wurde. 21 Mal kreuzte das Spielgerät das Netz, begleitet vom Raunen der 4053 Zuschauer. "Danach waren beide Teams richtig müde", sagte Graham Vigrass nach dem Spiel.

Aleksandar Okolic mit toller Trefferquote

Überhaupt bot der zweite Satz reichlich Spannung; am Ende stand ein 28:26 für den Tabellenzweiten der deutschen Liga gegen den Vorletzten aus Frankreich. Steven Marshall vergab zwischendurch noch einen Aufschlag, am Ende besiegelten die Gäste ihr Schicksal aber selbst durch eine Netzberührung – ein Fehler, der zuvor den Volleys mehrfach unterlaufen war und wertvolle Punkte kostete.

Am ersten Ball, der Annahme also, sollten die Volleys arbeiten, hatte Manager Kaweh Niroomand nach dem Düren-Spiel gesagt. Die Baustelle beseitigten die Volleys nicht ganz: Schwächen in der Annahme und im Block waren offensichtlich. Die Spacer's konnten die Berliner mehrfach austricksen, indem sie den Ball über den Block in ein vollkommen ungedecktes Mittelfeld schmetterten.

Auf Berliner Seite glänzte neben Vigrass auch Aleksandar Okolic mit scharfen Schmetterbällen. Er erreichte in den ersten beiden Sätzen eine Trefferquote von 100 Prozent, die nur durch einen vergebenen Angriff im dritten Satz auf 89 Prozent fiel. Paul Carroll und Robert Kromm legten Bilderbuchattacken hin, allerdings mit niedrigerer Treffsicherheit als gewohnt. Vigrass jedenfalls war dankbar, dass er den Angreifern helfen durfte. "Ich will immer angreifen", sagte er nach dem Spiel. Diese Angriffslust kann er schon am Freitag in Herrsching wieder brauchen.

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