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Usain Bolt kann die Umbaupläne für das Berliner Olympiastadion nicht nachvollziehen.

© REUTERS

Usain Bolt zum Olympiastadion: "Es wäre eine Schande, die Laufbahn verschwinden zu lassen"

Leichtahtletik-Star Usain Bolt schaltet sich in die Diskussionen um den möglichen Umbau des Berliner Olympiastadions ein - und findet deutliche Worte.

Die Zukunft des Berliner Olympiastadions erhitzt weiter die Gemüter - nun meldet sich sogar Usain Bolt zu Wort. Der Sprint-Superstar spricht sich vehement gegen einen möglichen Umbau der Spielstätte von Hertha BSC in eine reine Fußball-Arena aus. „Es wäre eine große Schande, die Laufbahn verschwinden zu lassen, wo es noch so viele große, zukünftige Leichtathletik-Events beheimaten könnte“, sagte der achtmalige Olympiasieger aus Jamaika laut einer Mitteilung, die die Organisatoren der Leichtathletik-EM 2018 in Berlin am Dienstag verbreiteten. Das Olympiastadion sei „eines der besten der Welt“, betonte der 30-Jährige. Auf der dortigen Laufbahn hatte Bolt bei der WM 2009 die aktuellen Weltrekorde über 100 und 200 Meter aufgestellt.

Zuletzt kritisierte bereits Clemens Prokop, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbands, die Pläne scharf. Hertha und die Berliner Regierung hatten mit der gemeinsamen Erklärung überrascht, dass bei den Stadionplänen des Fußball-Bundesligisten auch ein weiterer Umbau des Olympiastadions eine ernstzunehmende Alternative sei. Der Verein hatte zunächst nur einen Stadionneubau im Olympiapark oder im brandenburgischen Ludwigsfelde als Optionen in Betracht gezogen.

Die Pläne scheinen schon sehr konkret zu sein

Nun werden hingegen die Pläne für eine umfassende Renovierung des Olympiastadions, die voraussichtlich länger als ein Jahr dauern würden, immer konkreter. Hertha nannte zuletzt bereits Details. So sollen ein abgesenktes Spielfeld und steilere Tribünen bis ans Spielfeld für eine stimmungsvollere Atmosphäre sorgen. „Wir gehen jetzt die nächsten Schritte an. Es kann sich jeder vorstellen, dass es eine wahnsinnig spannende Zeit wird“, sagte Hertha-Manager Michael Preetz.

Anders als die Vertreter der Leichtathletikverbände hält es Landessportbund-Präsident Klaus Böger für „einen vernünftigen Ansatz“, dass Hertha und der Senat der Stadt die Möglichkeiten eines Umbaus prüfen. Internationale Turniere wie das ISTAF könnten auch in einem ausgebauten Jahnsport-Park veranstaltet werden: „Die Stimmung ist dann womöglich sogar dichter als in einer riesigen 70.000er Schüssel.“

Gegen ein Hertha-Stadion in Brandenburg gibt es Widerstand

Die Neugestaltung müsse allerdings „nicht zwingend“ das Aus für Leichtathletik-Veranstaltungen bedeuten, betonte zuletzt Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller. Es könne auch in einem Fußballstadion eine flexibel rückbaubare Tartanbahn geben. Müller stellte für einen Umbau eine Kostenbeteiligung des Senats in Aussicht. Da die bisherige Spielstätte mit der Laufbahn keine reine Fußball-Arena darstellt und im Schnitt nur durchschnittlich zu 64 Prozent ausgelastet ist, hatte der Bundesligist Ende März seine Pläne für ein neues Stadion präsentiert.

Gegen eine Arena in Brandenburg richtet sich ein Antrag von Hertha-Fans für die Mitgliederversammlung am 30. Mai. Demnach solle sich bei dem Treffen „für eine Beendigung sämtlicher Planungen“ für eine Spielstätte „außerhalb der Stadtgrenzen von Berlin“ ausgesprochen werden. Dieses Szenario eines Stadions in Ludwigsfelde gilt aber ohnehin als unwahrscheinlichste Variante. (dpa)

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