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Sergio Garcia bejubelt seinen ersten Sieg beim Masters.

© REUTERS/Brian Snyder

Update

US Masters im Golf: Sergio Garcia löst endlich sein Versprechen ein

Im 74. Anlauf holt sich der Spanier doch noch seinen ersten Major-Titel und besiegt im Stechen Justin Rose. Martin Kaymer feiert sein bestes Ergebnis in Augusta.

Eigentlich hatte Sergio Garcia den Glauben an den einen großen Sieg in seiner Karriere schon aufgegeben. Vor ein paar Jahren sagte er, dass er wohl nicht gut genug sei, um ein Major-Turnier zu gewinnen. Und das er trotzdem irgendwann am Ende seiner Karriere ein zufriedener Mensch sein werde. Am Sonntag widerlegte sich der Spanier selbst und siegte im Alter von 37 Jahren beim US Masters in Augusta, dem wichtigsten Golf-Turnier der Welt. Im Stechen setzte er sich gegen den Engländer Justin Rose am ersten Extra-Loch durch. „Ich musste so lange darauf warten, jetzt bin ich einfach nur glücklich“, sagte Garcia.

73 Majors hatte er zuvor in seiner Karriere gespielt – und keines gewinnen können. Garcia war das größte Versprechen im Golfsport, das nie erfüllt wurde. Viermal wurde er Zweiter bei einem der vier großen Turniere, weitere Male brach er in aussichtsreicher Position liegend am Schlusstag komplett ein. Und nun das. „Ich war diesmal wahrscheinlich viel ruhiger als jemals zuvor an einem Sonntag bei einem Major-Turnier“, sagte er nach seinem Triumph im Augusta National Golf Club.

Dabei sah es zwischenzeitlich mal wieder nach einer für Garcia typischen Finalrunde aus. Zunächst erspielte er sich im Duell mit Rose einen Vorsprung von drei Schlägen, lag dann aber vor Loch Nummer 13 zwei Schläge hinten. Dort verzog er seinen Abschlag ins Gestrüpp, kassierte einen Strafschlag – und Rose hätte seinen Vorsprung verdoppeln können. Irgendwie rettete Garcia das Par, Rose vergab seinen Birdie-Putt und plötzlich wendete sich das Blatt noch einmal. Der Spanier holte den Rückstand auf, hatte auf dem 18. Grün die Entscheidung schon auf dem Schläger, vergab aber einen machbaren Putt. Im anschließenden Stechen verzog Olympiasieger Rose dann seinen Abschlag. Als Garcia den Putt zum Sieg versenkte, löste sich alle Spannung, er schlug mit der Faust vor Freude mehrfach auf den Boden und nahm die Umarmung seines Ryder-Cup-Kollegen Rose gerührt entgegen. „Dass Sergio das Turnier gewonnen hat, macht es für mich erträglicher. Er hat es so verdient“, erklärte der faire Verlierer.

Ein paar Minuten später schlüpfte Garcia ins grüne Jackett für den Sieger, blickte anschließend in den Himmel und deutete mit dem Finger nach oben. Just an diesem Sonntag wäre der 2011 verstorbene Severiano Ballesteros 60 alt geworden. „Hier an Seves 60. Geburtstag zu gewinnen und ihm und Jose Maria Olazabal nachzufolgen – meinen beiden Idolen – ist einfach wunderbar“, sagte Garcia, der damit als dritter Spanier in Augusta gewonnen hat.

Martin Kaymer war nach seiner 68er-Schlussrunde und dem 16. Platz zufrieden. „Der Glaube, irgendwann das Masters zu gewinnen, ist größer geworden“, sagte er. Sergio Garcia dürfte für den Deutschen in dieser Hinsicht das beste Beispiel sein.

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